Zeitschrift EE

01 | 2024 Grüne Treibstoffe

EnergieZukunft WEIZplus - Eine Region auf dem Weg zur Klimaneutralität

Wenn es um Klimaziele geht, dann leistet die Region WEIZplus wesentliche Pionierarbeit. Am 07.02.2024 erfolgte im Heizwerk Wollsdorf (Bezirk Weiz) der feierliche Kick-off der EnergieZukunft WEIZplus – mit Stakeholdern wie Gemeinden, Betrieben und politisch Verantwortlichen.

Foto: Florian Grabenwarter

Die oststeirische Region WEIZplus mit ihren 41 Gemeinden, 120 000 Einwohner*innen und ca. 5 000 Betrieben plant zukünftig fossilen Energieträgern Lebewohl zu sagen und damit ihre Energieversorgung selbst in die Hand zu nehmen. Das Ziel der Region ist, die vorhandenen eigenen Energieressourcen zu aktivieren und den im Projektgebiet ansässigen Stakeholdern, wie Gemeinden, regionalen Betrieben und der Bevölkerung deren Nutzung zu ermöglichen. Die Transformation des Energiesystems soll in Zukunft proaktiv und gemeinschaftlich erfolgen und die regionale Wertschöpfung steigern.

Von nun an betreibt die Region WEIZplus eines von österreichweit insgesamt drei „Reallaboren“ und steht somit nicht nur national, sondern auch international im Rampenlicht. Für die Startphase des Vorhabens wurden 5,2 Mio. Euro an Bundes- und Landesmitteln zugesagt.

Derzeit liegt der Energieverbrauch in der Region WEIZplus bei rund 3 900 GWh, wovon aktuell nur 35 Prozent aus erneuerbaren Ressourcen stammen. Die überwiegende Versorgung mit fossilen Energieträgern führt zu einem jährlichen Verlust regionaler Wertschöpfung von rund 200 Mio. Euro.

Dass ein anderer Weg möglich ist, konnte bereits in der Vorbereitung des „Reallabor WEIZplus“ gezeigt werden – eine Versorgung der Region zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energieträgern aus regionalen Ressourcen ist möglich. Darüber hinaus wurde ein Energieeinsparpotenzial von 25 Prozent identifiziert, das durch ein breites Maßnahmenbündel realisiert werden kann.

Erste Maßnahmen, wie z. B. die Gründung der Genossenschaft „EnergieZukunft WEIZplus eGen“ im Dezember 2023 bereiten den Weg, um zukünftig relevante Forschungs- und Umsetzungsprojekte entwickeln, finanzieren und betreiben zu können. Somit kann eine dezentrale, unabhängige und gemeinschaftliche Transformation des Energiesystems hin zu 100 Prozent erneuerbarer Energie gelingen. All das fußt auf bereits bestehenden Strukturen, welche in der Region für die Umsetzung des Vorhabens vorhanden sind, wie auch auf der sehr guten Zusammenarbeit aller Akteure und Stakeholder seit Beginn des Projektes.

Mitglieder der Genossenschaft „EnergieZukunft WEIZplus eGen“ sind Gemeinden, Klima- und EnergieModellregionsmanager*innen, Kooperationspartner*innen aus Industrie und Gewerbe sowie Energieversorger und Netzbetreiber und vor allem die regionale Bevölkerung. Zu realisierende Energieprojekte sollen zukünftig größtenteils durch Finanzmittel aus der Region (Bürger*innenbeteiligung, Genossenschaftsanleihen, Regions-Energieanleihen, etc.) finanziert werden und damit sowohl Einfluss als auch Nutzen in der Region bleiben.

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