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Transformation von konventionellen Wärmenetzen in Richtung Niedertemperaturnetze

Die signifikante Reduktion der Temperaturniveaus in Fernwärmenetzen ist ein wichtiger Baustein zur Schaffung zukunftsfähiger Nah- und Fernwärmesysteme. In dem Projekt des Klima- und Energiefonds mit dem Kurztitel T2LowEx werden systematische Methoden zur Abnehmer- und Netzanalyse sowie Geschäftsmodelle entwickelt, die eine Umsetzung von temperatursenkenden Maßnahmen unterstützen.

Foto. Quelle: Franz Promitzer

Fernwärme versorgt derzeit in Österreich mehr als 20 % des gesamten Energiebedarfs zur Raumwärme- und Warmwasserbereitstellung - Tendenz steigend. Es ist allgemein zu erwarten, dass der zusätzliche Fernwärmeausbau vorwiegend durch den Ausbau von existierenden Netzen erfolgen wird. Dieses Projekt widmet sich daher der systematischen Erforschung, Umsetzung und Evaluierung von sekundär-/ kundenseitigen energieeffizienzsteigernden Maßnahmen in bestehenden Wärmenetzen mit Fokus auf die Reduktion der Vor- und Rücklauftemperaturen. Diese spielen eine zentrale Rolle für die Effizienz der Wärmeverteilung und Wärmebereitstellung sowie der Integrierbarkeit von erneuerbaren, niederexergetischen Wärmequellen (z.B. Solarthermie).

Reduktionen der Wärmenetztemperaturen können aber nur dann erzielt werden, wenn vor allem bei bestehenden sekundärseitigen Anlagen (Kundenanlagen) Optimierungsmaßnahmen identifiziert und umgesetzt werden. Durch die Forschungsarbeiten sollen systematische Antworten auf die folgenden Fragestellungen gefunden werden:

  • Mit welcher Methodik können automatisiert Optimierungspotentiale und Maßnahmen bei bestehenden Kunden zur Reduktion der Wärmenetztemperaturniveaus identifiziert werden?
  • Welcher Stakeholder profitiert in welchem Umfang von Maßnahmen und wer trägt in welchem Ausmaß die Kosten?
  • Welche Tarif- und Geschäftsmodelle bieten Kunden wie auch Fernwärmeversorgungsunternehmen Anreize, solche Maßnahmen umzusetzen?

Der innovative Ansatz dieses Projektes liegt darin, dass die systematische und kosteneffiziente Optimierung von bestehenden Kundenanlagen (Sekundärseite) in das Zentrum der Analyse gesetzt wird. Auf den techno-ökonomischen Analysen aufbauend, werden im Rahmen eines Stakeholderpartizipationsprozesses Tarif- und Geschäftsmodelle entwickelt, welche sowohl den Kunden als auch den Wärmeversorgern Anreize liefern, solche Maßnahmen umzusetzen.

Bei mindestens fünf existierenden, verschiedenartigen Wärmenetzen (u.a. Wien, Salzburg, Gleisdorf, Ried) werden umfassende Vor-Ort-Datenerhebungen und Analysen der Potenziale und Maßnahmen durchgeführt, sowie ausgewählte Maßnahmen umgesetzt und evaluiert. Zusätzlich werden die Netze und Wärmeabnehmer in umfassenden dynamischen Simulationen abgebildet und die Wirkungen weiterer Maßnahmen unter verschiedenen Rahmenbedingungen evaluiert. Basierend auf Informationen aus bestehenden Datenbanken werden die Fallstudienergebnisse auf den gesamtösterreichischen Fernwärmesektor umgelegt und energiepolitische Handlungsempfehlungen entwickelt.

Auftraggeber
Klima- und Energiefonds

Projektpartner
TU Wien - Energy Economics Group (Konsortialführer)
TU Graz – Institut für Wärmetechnik
AIT Austrian Institute of Technology
Salzburg AG
Salzburg Wohnbau
Wien Energie
Energie AG
Stadtwerke Gleisdorf
Allplan

Ansprechperson
DI Harald Schrammel, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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