Zeitschrift EE

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2011-04

Nachhaltige Gebäude

Vom 28. bis 30. September 2011 lud AEE – Institut für nachhaltige Technologien (AEE INTEC) zur 4. internationalen Konferenz für hochwertige energetische Sanierung von großvolumigen Gebäuden in den wunderschönen, barocken Minorittensaal nach Graz ein.

Internationale Konferenz "ökosan'11"
Hochwertige energetische Sanierung von großvolumigen Gebäuden

Bei dieser Veranstaltung konnten 236 TeilnehmerInnen aus 14 Nationen begrüßt werden.
ExpertInnen aus Politik, Forschung und Praxis informierten sich über aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse in diesem Bereich. Wirtschaftlich umsetzbare, innovativ technische und organisatorische Lösungen bei der hochwertigen Sanierung großvolumiger Bauten bildeten die Schwerpunkte an diesen drei Tagen.
Am Mittwoch, 28. September 2011 startete im Vorfeld der Konferenz eine Exkursion zu energetisch hochwertig sanierten oder in Bau befindlichen großvolumigen Gebäuden.
Besichtigt wurde dabei die Bezirkshauptmannschaft Weiz, bei der eine hochwertige Sanierung in Passivhausqualität bereits Realität ist.
Eine in Bau befindliche hocheffiziente Sanierung eines Amtsgebäudes der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die mit einem Immobilienvermögen von rund 2.500 Gebäuden einer der bedeutendsten Immobileneigentümer Österreichs ist, war ebenfalls ein Exkursionsziel.
Besonders beeindruckt waren die TeilnehmerInnen von der Sanierung zum Nullemissionskloster der Franziskaner in Graz.
Bruder Matthias erklärte nicht nur fachkundig den Baufortschritt, sondern erstaunte die TeilnehmerInnen auch mit interessanten Details am Rande.
Bei der Eröffnungsveranstaltung am Mittwoch Abend wurde schon zu Beginn der Konferenz die Wichtigkeit des Themas der hochwertigen energetischen Sanierung bzw. Modernisierung unterstrichen. Arch. Stefan Forster aus Frankfurt am Main beeindruckte in seinem Festvortrag „Wenn Architekten träumen dürfen“ mit seiner Vorstellung von ganzen Stadtteilen, die hochwertig energetisch saniert wurden.
Das Eröffnungsinterview und die anschließende Podiumsdiskussion machten klar,
dass eine Gesamtbetrachtung aller Gewerke schon in einem frühen Planungsstadium eine unverzichtbare Voraussetzung für eine hochwertige Planung und Umsetzung ist und jede Standardsanierung eine vergebene Chance für die nächsten 30 Jahre darstellt.
Bei den Fachvorträgen am Donnerstag wurden Rahmenbedingungen für die ökologisch hochwertige Sanierung vorgestellt und diskutiert.
Einen besonderen Schwerpunkt bildeten die Vorträge und Diskussionen über umfangreiche Möglichkeiten zur Sanierung zum Plus-Energiegebäude. Dabei sollen Gebäude und deren Hüllen vom Energieverbraucher zum Energieerzeuger wandeln und somit mehr Energie erzeugen als verbrauchen. Allerdings ist eine solche innovative Lösung meist nur in einem Gebäudeverband bzw. Stadtteil wirtschaftlich umsetzbar. Eine Gesamtbetrachtung von Gebäudekomplexen und -verbänden, nämlich über das Einzelgebäude hinaus, ist daher die große Herausforderung für energieoptimiertes Sanieren in der Zukunft.
Ein ganzer Themenblock widmete sich auch innovativen Konzepten in der Schulsanierung. Besonderes Augenmerk soll in der nächsten Zeit auf Sanierungsprojekte im Bereich der Schulen und ähnlichen Einrichtungen gelegt werden, da dies einen wertvollen zukünftigen Multiplikationseffekt bringen kann.
Die am Freitag in Vorträgen vorgestellten Erfolgsbeispiele und Best Practice Technologien und Konzepte zeigten eindrucksvoll, dass es durchaus möglich ist, innovative Lösungsansätze auch in der Praxis wirtschaftlich und nachhaltig umzusetzen.
Neben den Fachvorträgen rundete eine kleine, aber feine Posterausstellung die Veranstaltung ab. Nach den kompakten Kurzvorstellungen der PosterausstellerInnen nahmen die TeilnehmerInnen die Pausenerfrischungen gerne bei den Posterständen ein um weitere Details zu erfahren.
Die hervorragenden Präsentationen und Sitzungsleitungen wurden von den TeilnehmerInnen entsprechend kommentiert: sehr kompetent, unterhaltsam, interessant und kurzweilig.
Damit die TeilnehmerInnen auch die Kurlturhauptstadt Graz kennen lernen konnten, wurde eine Führung mit den GrazGuides organisiert, die beim Schlossbergrestaurant endete und bei einem steirischen Buffet gemütlich ausklang.

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