Zeitschrift EE

Zurück zu den Beiträgen

2009-04

Solarthermie

Abbildung 1: 400 m² Solaranlage für Früchtetrocknung, Alimentos Campestres, Guatemala (Quelle: CONA)

Gerade die Nutzung der solaren Trocknungsanlagen von CONA schafft viele neue Arbeitsplätze, vor allem in der Obstverarbeitung. Auch Biomassetrocknung schafft neue Erwerbszweige. Mit der solaren Heilkräutertrocknung werden hochwertige natürliche Medikamente hergestellt und mehr als 100.000 damit versorgt. Forschung und Ausbildung stehen im Mittelpunkt bei der Kooperation mit Universitäten.

Das CONA-Solarprogramm und seine soziale Bedeutung

Von Georg Hubmer *

Allgemein bekannt und anerkannt sind die Schaffung von Arbeitsplätzen bei der Entwicklung, Produktion und Montage von Solaranlagen.
Dies gilt für alle verschiedenen Systeme und Programme und natürlich auch für das CONA Solarprogramm. Auch die Umweltaspekte, CO2 Reduktion, Unabhängigkeit und Komfortgewinn sind Gründe für die Anschaffung von Solaranlagen.

Arbeitsplätze durch die NUTZUNG der solaren Trocknungsanlagen

Der wesentlich breitere zusätzliche soziale Nutzen und der Aufbau neuer Arbeitsplätze werden durch die Nutzung der solaren Trocknungsanlagen erreicht und insofern ist es wertvoll, diese Aspekte des CONA Solarprogrammes auch genauer anzusehen.

  • Früchteverarbeitung
    Für die Produktion und den Aufbau einer mittelgroßen solaren Trocknungsanlage für Obst haben 2 bis 3 MitarbeiterInnen der Solarbetriebe ein paar Monate Arbeit. Mit dem Betrieb dieser Anlage jedoch bekommen viele Frauen und Männer einen Dauerarbeitsplatz.
    60 Personen, überwiegend junge Frauen in ländlichen Regionen haben alleine bei der neuen Anlage in Palo Amontonado in Guatemala in der Obstverarbeitung einen neuen Arbeitsplatz gefunden.
    Für die Veredelung der Früchte, Kräuter und Gewürze, ihre Aufbereitung, die Bedienung der Trocknungsanlagen, Qualitätskontrolle, die Verpackung der getrockneten Ware und schließlich ihre Vermarktung werden viele MitarbeiterInnen gebraucht, die hier Arbeit und Einkommen finden.
    In vielen Trocknungsanlagen, die wir in den letzten Jahren vor allem in Nicaragua, El Salvador und Guatemala aufbauen konnten werden Früchte, Gemüse, Kräuter, Gewürze, und ähnliche Produkte konserviert. Es wird sowohl eine Verbesserung der Ernährung und Eigenversorgung erreicht als auch mit lokaler, nationaler und internationaler Vermarktung von Trockenfrüchten neue Einkommensquellen aufgebaut.

Gesundheitliche Aspekte

  • Konservierung ohne Zusätze, Zucker oder Chemie:
    Die Form der qualitativen Trocknung, nämlich mit effizienter Solartechnik, in geschützten Trockenkammern, ausgestattet mit Edelstahlsieben, Luftfiltern und Insektenschutz ermöglicht eine Konservierung ohne Zusätze, ohne Zucker und ohne Chemie.
  • Schwerpunkt Heilkräuterverarbeitung:
    Heilkräuterverarbeitung ist in einigen Projekten Schwerpunkt der Nutzung unserer solaren Trocknungsanlagen. Die effiziente und zugleich sanfte Solartechnik verbunden mit der besonderen Qualität und technischen Ausstattung der Trocknungsanlagen sichert eine schonende Trocknung. Lichtgeschützt und staubfrei werden unter hygienischen Bedingungen Medikamente hergestellt. Dies ist besonders wichtig, weil oft erst durch die Qualität des Produktes die notwendige Anerkennung und öffentliche Genehmigung von Seiten der Gesundheitsministerien erreicht wird und Heilkräuter im breiteren Ausmaß als Medikamente zum Einsatz kommen.
    P. Gregorio aus Metapan in El Salvador ist einer unserer Partner, der mit seiner Organisation FUCRISAN mittels Heilkräuterproduktion und Verarbeitung inzwischen tausende Menschen in seinem Land mit wertvollen Naturheilmitteln versorgt. Die neue solare Trocknungsanlage hilft mit, die Qualität in der gesamten Verarbeitungslinie zu sichern und die Akzeptanz weiter zu steigern.

Forschung und Ausbildung

CONA arbeitet bereits mit 8 Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammen. Junge Menschen erhalten bereits in ihrer Ausbildung die Chance mit neuen, umweltfreundlichen Technologien vertraut zu werden und schreiben ihre Diplomarbeiten zu diesen Themen.
Gemeinsam werden aber auch viele neue Anwendungen erforscht. So werden bereits mehr als 100 (hundert!) verschiedene Produkte mit solaren Trocknungsanlagen von CONA getrocknet. Einige Anlagen werden auch multifunktional eingesetzt.
Auch bei der solaren Hackguttrocknung entstehen neue Einkommenszweige für Landwirte, Forstwirte, Sägewerke, Hackgutproduzenten u.a .m. Die Produktion, Veredelung und Vermarktung der Biomasse wird eigener Erwerbszweig.
Nochmals zu einem gesundheitlichen Aspekt: Die Vermeidung von Schimmel und anderen giftigen Sporen gilt sowohl bei der Hackguttrocknung in Österreich als auch bei der Kakaotrocknung in Nicaragua.
Während die Staats- und Regierungschefs in Rom diskutieren wie der Welthunger bekämpft werden soll und alle 6 Sekunden ein Kind an Hunger und Unterernährung stirbt, verderben täglich Unmengen an Lebensmitteln, schlicht, weil die entsprechende Sicherung und Konservierung der Ernte fehlt.
Etwas mehr als 300 solare Trocknungsanlagen von CONA sind in 9 Ländern im Einsatz und tragen ein Stück dazu bei Ernte zu sichern und die Ernährung zu verbessern.
In diesem Sinne arbeiten wir daran diese Erfahrungen rasch weiter zu verbreiten und hoffen auf breite Unterstützung.

Besuchen Sie uns auch auf unserer Homepage: www.solar.cona.at

Abbildung 2: Heilkräuteranbau in Metapán, El Salvador (Quelle: CONA)

Abbildung 3: Solare Biomassetrocknung, Eibl, Österreich(Quelle: CONA)

*) Dr. Georg Hubmer ist Geschäftsführer der CONA Entwicklungs- und Handels GesmbH. E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! [^]

Top of page