Zeitschrift EE

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2006-03: Photovoltaik im Aufschwung

Forschung und Entwicklung

Die Erfindung der Umwandlung von Licht in Kraft in Form von elektrischem Strom wird von der Nachwelt mit ziemlicher Sicherheit zu den wichtigsten und nachhaltigsten Nutzanwendungen des Zwanzigsten Jahrhunderts gezählt werden. In Staaten, die politische Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Photovoltaik geschaffen haben, entwickelt sich die Photovoltaik vom Nischen- zum boomenden Markt. Die Zukunftsprognosen stimmen optimistisch.

Österreichische Pholtovoltaik-Tagung 2006
"Die Zukunft der Photovoltaik-Chancen für Forschung und Wirtschaft in Österreich"

Als richtungsweisend haben sich die Studien der Schweizer Bank Sarasin zu den solaren Anwendungen erwiesen. Denen zufolge wird prognostiziert, dass das Wachstum der Photovoltaik-Branche auch langfristig gesichert ist. Konkret bedeutet dies für die nächsten 15 Jahre bei gestiegenem Marktvolumen jährliche Wachstumsraten von durchschnittlich 20 Prozent.

Industriepolitische Bedeutung der Photovoltaik

Vorrangiges Ziel bleibt auch weiterhin eine Erhöhung des Anteils von PV-Strom am weltweit erzeugten Gesamtstrom, wozu Dr. Winfried Hoffmann von der Europäischen Photovoltaik Industrievereinigung (EPIA) meint, dass „mit dem Jahr 2040 ein Anteil von 25 Prozent am globalen Stromverbrauch sehr realistisch scheint“. Wichtige Voraussetzungen hierfür sind zum einen das sich ergänzende Zusammenwirken von heimischem Markt und heimischer Produktion und zum anderen gesetzliche Rahmenbedingungen, die Investitionssicherheit gewährleisten. In diesen Punkten ist Deutschland das Paradebeispiel. Das Erneuerbare Energie Gesetz (EEG) macht sich bezahlt. Bislang konnten alleine in der PV-Industrie rund 20.000 Arbeitsplätze geschaffen werden – Tendenz steigend. Und was die Preise betrifft gibt es Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Während die Strompreise konventioneller Energieträger weiterhin steigen, sinken die Preise für PV-Anlagen um 5 Prozent pro Jahr.

Kein Heimmarkt in Österreich?!

Österreich hat zwar im technologischen Bereich internationale Anerkennung erreicht, allerdings ist ein Heimmarkt für PV-Anlagen quasi nicht existent. Während sich die PV-Technologie in immer mehr Ländern als solares Wirtschaftswunder und wichtiger Arbeitsmarktmotor etabliert, steht Österreich im Moment noch vor der Herausforderung, jene Schritte zu setzen, die eine Beteiligung an diesen Entwicklungen ermöglichen. Mit Blick auf Deutschland wäre dies in erster Linie eine rasche „Novellierung des Ökostromgesetzes an das deutsche Erneuerbare Energie Gesetz (EEG). Auch für den Wirtschaftsstandort Österreich wäre eine rasche Investition von Vorteil. Der Aufbau einer effizienten PV-Industrie und eines nennenswerten Heimmarkts würde den Wirtschaftsstandort Österreich stärken, hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen und die Produktion von CO2-neutraler Energie im Inland forcieren. Wird diese Chance verabsäumt, läuft man Gefahr, sowohl Kapital als auch mögliche Arbeitsplätze ans Ausland zu verlieren.

Forschung: Chancenreiches Österreich

Der Technologiestandort Österreich ist ebenfalls ausbaufähig. Zwar hat sich die PV-Technologie seit Jahren bewährt, dennoch besitzt sie noch „enormes Optimierungspotenzial hinsichtlich der Materialien, Systeme und neuer Einsatzgebiete“, wie Hubert Fechner von arsenal research den Forschungsstand einschätzt. Der Bedarf an einem Ausbau der Forschung und Weiterentwicklung der PV-Technologie ist offensichtlich und Österreich kann in diesem Bereich deutlich stärker zum Zug kommen als bisher. Die für die österreichische PV-Forschung relevanten Bereiche sind die architektonische Integration von photovoltaischen Elementen in die Gebäudehülle und die Einbindung von PV-Strom ins öffentliche Stromnetz. Umso günstiger ist es also, dass sich Österreich im Bereich der Einbindung von PV-Strom ins öffentliche Stromnetz international bereits hervorragend positionieren konnte. Die österreichischen Unternehmen sind weltweit führende Wechselrichterhersteller. Eine wichtige Initiative der Europäischen Kommission ist das „Europäische Labor für verteilte Stromressourcen“ (EU-Netzwerk of excellence), bei dem arsenal research mit dem Thema Einbindung von photovoltaischer Energie in elektrische Netzwerke seit Ende des Vorjahres als einer der Kernpartner eingebunden ist.

Abbildung 1: Die PV-Anlage der Helmut-List-Halle in Graz speist 26.000 kWh/a in das öffentliche Netz ein

Für weitere Rückfragen:
Silvia Painer
– ENERGISCH PR-Agentur GmbH für erneuerbare Energien
Mobil: 0664 420 13 10, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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