Zeitschrift EE

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2011-01: Polymaterialien

Solarthermie

Mit diesem Programm soll, im Sinne der Energiestrategie Österreich, der Anteil der erneuerbaren Energieträger im Segment der gebäudebezogenen Wärme signifikant erhöht werden. Schwerpunkte liegen im Bereich mit den größten Potentialen für Solaranlagen, Biomasseheizungen und Wärmepumpen den Eigenheimen aber auch Anwendungen im Geschoßwohnbau und im gewerblichen Bereich (z.B. Tourismusbetriebe) sind Ziele der Informationsaktivitäten.

Lebensministerium startet klima:aktiv -Programm „Erneuerbare Wärme“

Von Ewald Selvička und Irene Bergmann *

Vorbilder sind die klima:aktiv Programme „solarwärme“, „holzwärme“ und „wärmepumpe“ mit denen es im Zeitraum 2005 bis 2009 gelungen ist kräftige Marktsteigerungen bei Solaranlagen, Biomasseheizungen und Wärmepumpen in Österreich zu erreichen.

Versorgungssicherheit

Die aktuellen Entwicklungen um die Versorgung mit Erdöl und die Preissteigerungen beweisen wie wichtig ein Umstieg auf erneuerbare Energieträger im größten Teilbereich unseres Energiebereitstellungssystems – der Wärme – inzwischen geworden ist. Täglich wird uns vor Augen geführt, dass die Versorgung mit fossilen Brennstoffen in keiner Weise gesichert ist. Ölvorkommen an Land werden uns vielleicht noch für die nächsten Jahrzehnte versorgen. Die inzwischen schon wieder fast vergessenen Ereignisse rund um die Ölförderung auf hoher See haben deutlich aufgezeigt, wie viel Risiko Ölfirmen bereit sind einzugehen, um die Versorgung mit Erdöl für noch ein paar weitere Jahre zu ermöglichen. Mit Erdgas gibt es ebenso Probleme. Die kontinuierliche Versorgung ist aufgrund der politischen Situation nicht garantiert und zeigt drastisch die Energieabhängigkeit, der wir ausgesetzt sind. Auch die Speicherung von Erdgas ist derzeit noch nicht ausreichend gelöst, weshalb immense Geldsummen in den Bau von neuen Gasleitungen gesteckt werden müssen.
Viele BauherrInnen wünschen sich daher für ihr Gebäude eine nachhaltige Versorgung mit Wärme aus regional verfügbaren Energieträgern.

Abbildung 1: Ölpreis in Europa (Quelle: U.S. Energy Information Administration)

Erneuerbare Wärme im Eigenheim

Die energetische Qualität eines Gebäudes, der Dämmwert der Gebäudehülle, die Ausrichtung und die Lage des Gebäudes, spielen eine ganz große Rolle, wenn es um das optimale Heizsystem für ein Einfamilienhaus geht. „klima:aktiv erneuerbare wärme“ hat daher Empfehlungen für das optimale Heizsystem auf Basis regional verfügbarer, erneuerbarer Energieträger ausgearbeitet, die auf den Bewertungen des Energieausweises aufbauen. Insbesonders durch die Kombination der Energiesysteme Solaranlage, Biomasseheizung und Wärmepumpe lassen sich für die unterschiedlichsten Gebäudetypen die am besten geeignete Wärmeanlage finden.

Abbildung 2: Das optimale „erneuerbare wärme-Heizsystem“ ist abhängig von der thermischen Qualität des Gebäudes

Unabhängigkeit

Versorgung mit Heizenergie aus dem regional verfügbaren Brennstoff Biomasse, kombiniert mit Solarenergie und bei Niedrigstenergiegebäuden der Einsatz von Wärmepumpen zur Nutzung von Umweltwärme - alles gespeicherte Sonnenergie, die sich immer wieder erneuert und von keiner Preisspekulation abhängig ist.
Auch bestehende Einfamilienhäuser können relativ einfach auf diese erneuerbaren Energietechnologien umgestellt werden, im Idealfall gemeinsam mit einer energetischen Sanierung der Gebäudehülle, wie der Verbesserung der Gebäudedämmung und einem Austausch der Fenster.
Egal ob im Neubau oder in der Sanierung: der Einsatz von Erneuerbaren Energien zahlt sich in jedem Fall aus.

Abbildung 3: Information von Bauherren ist ein Schwerpunkt des Programms (Quelle: pro pellets austria, www.pelletsheizung.at)

Bauherreninformation

Ein wesentliches Ziel des Programms ist es, Bauherren zu erreichen und ihnen die Auswahl und Kombination ihrer erneuerbaren Heizsysteme zu erleichtern. Zu diesem Zweck werden Vorträge bei Bauherrnabenden abgehalten und wurde auch eine Informationsbroschüre erstellt, die kostenlos über die Infohotline des Programms angefordert werden kann (siehe Infokasten).

Die Infobroschüre „Erneuerbare Wärme für Eigenheime“ wurde im Rahmen des Programms „klima:aktiverneuerbare wärme“ erstellt. Die Broschüre kann kostenfrei über die Infohotline 03112 588 612 angefordert werden. Außerdem steht die Broschüre zum gratis Download auf der Homepage www.erneuerbarewaerme.klimaaktiv.at zur Verfügung.

Infobroschüre

Abbildung 4: Eine gut geplante Anlage führt zu Zufriedenheit der Nutzer (Quelle: AEE INTEC)

Qualitätssteigerung

Ein wesentlicher Faktor bei der erfolgreichen Umsetzung der Programmziele ist die Zusammenarbeit mit Planern und Installateuren, da sie eine wichtige Anlaufstelle für BauherrInnen darstellen. Es werden daher bestehende Weiterbildungen im Bereich Solarthermie, Wärmepumpe und Biomasse für Planer und Installateure weiterentwickelt. Der besondere Schwerpunkt liegt hier in der Erarbeitung von Ausbildungsinhalten für Systemkombinationen, wie zum Beispiel Biomasse mit Solarthermie, oder Wärmepumpen mit Solarthermie.

Abbildung 5: Zufriedene Bauherrn geben ihre positiven Erfahrungen auch an andere weiter. (Quelle: pro pellets austria, www.pelletsheizung.at)

Gleich drei Mitgliedervereine der Arbeitsgemeinschaft ERNEUERBARE ENERGIE sind in das Projektkonsortium eingebunden. Neben der AEE Wien/NÖ und der AEE Energiedienstleistungen GmbH aus Villach ist AEE INTEC für die Programmleitung verantwortlich.

klima:aktiv erneuerbare wärme
INFO-HOTLINE - 03112 588 612
Montag bis Freitag von 8.30 bis 12:00 Uhr
Oder im Internet unter www.erneuerbarewaerme.klimaaktiv.at

klima:aktiv ist die Klimaschutzinitiative des LEBENSMINISTERIUMS. Die verschiedenen klima:aktiv Programme forcieren den Einsatz erneuerbarer Energieträger und mehr Energieeffizienz. Informationen unter www.klimaakiv.at

"Das Projekt klima:aktiv erneuerbare wärme wird von der AEE NÖ-Wien, dem Austrian Institute of Technology (AIT), der AEE Energiedienstleistungen GmbH und der AEE INTEC durchgeführt. Weitere Programmpartner sind Bioenergy 2020+, das Energieinstitut Vorarlberg, ÖGUT - Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik und das Ingenieurbüro Brandstädter."

Nähere Informationen zum Programm:

*) Ewald Selvička ist Geschäftsführer von AEE INTEC und verantwortlich für die Programmleitung von klima:aktiv erneuerbare wärme (www.aee.at, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
DI
Irene Bergmann ist Mitarbeiterin der AEE INTEC Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! [^]

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