Zeitschrift EE

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2013-01: Kunststoff-Kollektoren

Ausbildungs- und Demonstrationsinitiative für thermische Solaranlagen im südlichen Afrika

Kollektorteststand an der Universität Stellenbosch, Südafrika (Foto AEE  INTEC)Abbildung 1: Kollektorteststand an der Universität Stellenbosch, Südafrika (Foto AEE INTEC)

Aufbauend auf den Ergebnissen des Projekts SOLTRAIN, das von AEE INTEC von 2008 – 2012 in Kooperation mit fünf Partnern aus Namibia, Südafrika, Mosambik und Simbabwe durchgeführt wurde, sollen im Rahmen eines von der Austrian Development Agency (ADA) finanzierten Projekts die Partnerländer beim Umstieg von einer weitgehend fossilen Energieversorgung auf eine nachhaltige Energieversorgung basierend auf Erneuerbaren Energien im Generellen und auf Solarthermie im Besonderen unterstützt werden. Partner des Projekts sind drei Universitäten, ein überregionaler Solarenergieverband (SESSA) sowie Solartechnikunternehmen. Laufzeit ist von 2012 bis 2015.

Das SOLTRAIN II-Arbeitsprogramm, das sich in die folgenden vier Hauptaktivitäten gliedert, wurde in enger Kooperation mit den Projektpartnern erarbeitet.

Von Werner Weiß

Kampagnen zur Bewusstseinsbildung

 

Durch zielgerichtete Kampagnen werden alle relevanten Stakeholder und die interessierte Bevölkerung über das breite Anwendungs-Spektrum thermischer Solaranlagen informiert. Darüber hinaus sollen die mit der Nutzung von thermischen Solaranlagen zusammenhängenden Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit im Energiebereich, auf Armut, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Umwelt bewusst gemacht werden.

Aufbau von Kompetenzzentren

Da es derzeit in den Partnerländern keine etablierten Informations- und Kompetenzzentren für thermische Solarenergie gibt, werden im Rahmen des Projekts institutionelle Strukturen aufgebaut, welche fundierte Information, Ausbildung, technische Unterstützung der lokalen Industrie sowie Unterstützung der Politik anbieten können. Darüber hinaus wird in diesen Zentren auch eine entsprechende Forschungs- und Entwicklungskompetenz aufgebaut.

Diese Kompetenzzentren werden in Institutionen höherer Bildung (Universitäten, Fachhochschulen sowie beim Solarenergieverband SESSA) ierrichtet, da dort schon ein institutioneller Rahmen sowie Basiswissen vorhanden ist.

Die Kompetenzzentren führen im Rahmen des Projekts umfangreiche Ausbildungsprogramme durch, welche von praktischen Installationskursen bis hin zu universitären Masterkursen reichen. Insgesamt werden 33 Ausbildungskurse in den vier beteiligten Ländern durchgeführt.

Abbildung 2: Ausbildungskurs in Anlagensimulation an der Fachhochschule in Windhoek, Namibia (Foto AEE INTEC) Klick Mich!

Technologieplattformen für Solarthermie

Eine weitere wesentliche Aktivität im Rahmen des Projekts ist die Gründung von nationalen „Technologieplattformen für Solarthermie“ in allen beteiligten Ländern. Als Vorbild dienen dabei die von der Europäischen Kommission initiierten Technologieplattformen. Es ist auch die Gründung einer staatenübergreifenden Solarthermieplattform für das südliche Afrika beabsichtigt. Diese soll die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch zwischen den nationalen Einrichtungen intensivieren.

Die nationalen Plattformen bringen alle wesentlichen Interessensgruppen zusammen, die die Verbreitung und Nutzung thermischer Solaranlagen beschleunigen können: Solartechnikfirmen, Komponentenlieferanten, Universitäten, Fachhoch- und Berufsschulen, Verwaltung und Politik.

Die Technologieplattformen erarbeiten basierend auf den unterschiedlichen Rahmenbedingungen im jeweiligen Land in einem Stakeholderprozess Roadmaps und Implementierungspläne für Solarthermie.

Demonstrationsanlagen

Um das Wissen anwenden zu können, das durch Ausbildungsprogramme an HandwerkerInnen, aber auch StudentenInnen und die Politik weitergegeben wird, werden 40 bis 50 solarthermische Demonstrationsanlagen errichtet. Diese sollen die unterschiedlichen Anwendungsgebiete der Solarthermie zugänglich machen. Die Anlagen werden in verschiedenen Größen bei sozialen Einrichtungen sowie bei kleinen und mittleren Unternehmen errichtet. Der Bogen spannt sich dabei von Anlagen zur Warmwasserbereitung oder Kühlung in Kinderheimen und Spitälern bis zu Anlagen, welche Wärme für gewerbliche Prozesse (z. B: Lebensmittel- und Getränkesektor) bereitstellen.

Um die Sichtbarkeit der Anlagen und der verschiedenen Anwendungen zu erhöhen, sollen die Demonstrationsanlagen unter Einbeziehung lokaler Behörden und NGO’s in sog. Leuchtturm-Standorten (Dörfer) oder Leuchtturm-Regionen (Kleinstädte oder Kleinregionen) errichtet werden.

Autorenbeschreibung

Dipl.-Päd. Ing. Werner Weiss ist Geschäftsführer von AEE INTEC (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

 

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