Zeitschrift EE

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2010-03: Plus-Energiegebäude

Projektinformationen und Service

Felix & Freunde: Baum für Baum
Jetzt retten wir Kinder die Welt

Oekom Verlag GmbH
ISBN 9783865812087
€ 12,90

Kinder und Jugendliche dieser Welt wollen nicht mehr warten, bis die Erwachsenen die anstehenden globalen Herausforderungen anpacken. Und sie haben viel vor: Sie wollen ihre Zukunft reden – Baum für Baum.

„Wir haben dieses Buch für Menschen wie uns geschrieben. Denn wir müssen es ausbaden, wenn die Erwachsenen die weltweiten Probleme nicht lösen.

Mit diesem Buch wollen wir euch zeigen, wie toll es ist, sich zu engagieren. Wir erzählen euch unsere Geschichte: warum wir handeln und was wir tun können, damit wir eine positive Zukunft haben. Wir wollen euch zeigen, wie spannend es ist, mehr über unsere Welt, das Klima und die Zusammenhänge zu erfahren – und wie viel Spaß es macht, mit Kindern auf der ganzen Welt zusammen anzupacken.

Natürlich verraten wir euch auch, wie ihr mit uns gemeinsam aktiv werden könnt. Denn Reden allein stoppt das Schmelzen der Gletscher nicht: Stop talking. Start planting. – Nicht reden, pflanzen!

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2010-03: Plus-Energiegebäude

Projektinformationen und Service

Einstein - Expert System for an Intelligen Supply of Thermal Energy in Industry

Mit dem Computerprogramm EINSTEIN wurde ein Werkzeug für Energiemanager und Energieberater entwickelt um den fossilen CO2 Ausstoß in produzierenden Betrieben im Rahmen einer methodischen Vorgehensweise zu senken.

Für die Durchführung von Energieaudits in Industriebetrieben steht meist nur eine begrenzte Zeit zu Verfügung und die vorhandene Datenbasis ist für eine fundierte Beurteilung oft nicht ausreichend. Der Industriebetrieb möchte allerdings im Rahmen eines ersten Audits mit geringem Kostenaufwand eine möglichst konkrete Aussage über das mögliche Energieeinsparungspotential bekommen. Aus diesem Grund wurde in dem EU-Projekt EINSTEIN ein spezielles Software Instrument entwickelt, das von der Datenerhebung bis zur ökonomischen Bewertung der einzelnen Maßnahmen den Energieberater und Energiemanager unterstützt und die wichtigsten Schritte eines erfolgreichen Energieaudits automatisiert abwickelt.
Das EINSTEIN Software Tool steht unter http://www.iee-einstein.org zum Download zur Verfügung bzw. ist auf der Homepage eine genaue Beschreibung der zur grundlegenden Methode zu finden. Die Software ist plattformunabhängig und auf Open Source Komponenten (Programmiersprache Python) aufgebaut. Dadurch wird klargestellt, dass eine kommerzielle Vermarktung der Software nicht angestrebt wird. Vielmehr ist es das Ziel aufbauend auf einer soliden Basis (EINSTEIN Software Tool) möglichst vielen interessierten Benutzern eine gemeinsame Weiterentwicklung der Software, der Datenbanken und der Audit Methode selbst zu ermöglichen.
Nach erfolgreichem Abschluss des ersten IEE EINSTEIN Projekts startete im Sommer 2010 ein Folgeprojekt im Rahmen des Intelligent Energy Europe - IEE. In diesem EINSTEIN II Projekt werden unter anderem in den Ländern Deutschland, Österreich, Frankreich, England, Spanien und Italien Ausbildungskurse für Energieberater und Energiemanager angeboten. Die genauen Veranstaltungsdaten werden auf der EINSTEIN Website veröffentlicht. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit für produzierende Firmen an der EINSTEIN Audit Kampagne, bei der Energieaudits durchgeführt werden, teilzunehmen.

Für weitere Informationen:
DI Christoph Brunner: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
DI Bettina Muster-Slawitsch: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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2010-03: Plus-Energiegebäude

Wassermanagement

Im Anhang zur Mitteilung der Kommission an das Europäische ParlamentKom(2010)135 [1] , dem Arbeitsprogramm für 2010, wird eine Richtlinie zur Wassereffizienz von Gebäuden angekündigt die, in Anlehnung an die Maßnahmen im Energiebereich, eine Auszeichnung von wassereffizienten Armaturen und Geräten und Effizienzstandards für Gebäude vorschreibt. Auslöser sind die zunehmende Wasserknappheit in manchen Mitgliedsländern und der übergroße Wasserfußabdruck. Die Kommission geht von möglichen Wassereinsparungen von 40 % aus.

Die EU fordert effiziente Wassernutzung

Von Martin Regelsberger *

Grundlage ist eine Studie von Ecologic [2], die das Wassersparpotential von Haushalten in verschiedenen Mitgliedsländern untersucht und sowohl den Einsatz von effizienten Armaturen und Geräten wie die Nutzung von Regen- und Grauwasser berücksichtigt. Ausgehend vom Wasserverbrauch und den verwendeten Geräten, sowie der Akzeptanz von alternativen Wasserquellen werden mögliche Einsparungen von 20 bis 50% errechnet. Dies ist u.a. abhängig von der Ausgangslage in den einzelnen Ländern: Während zum Beispiel Zypern die Verwendung von Grauwasser öffentlich fördert, hat Frankreich eben erst einmal die Regenwassernutzung in Haushalten zugelassen. Die Sparmaßnahmen hätten äußerst kurze Amortisationszeiten. Obwohl auch auf Probleme durch die Verbrauchsreduktion zumal beim Betrieb von Ver- und Entsorgungsnetzen hingewiesen wird, zeigt die Studie an Hand von Beispielen auch, wie Win-Win-Lösungen aussehen können.
Für die Mitgliedsländer ergibt dies die Notwendigkeit, Maßnahmen zur Effizienzsteigerung zu identifizieren, um Bauherren und Professionisten Lösungen vorschlagen zu können. Die AEE INTEC forscht schon seit mehreren Jahren an effizienten Wassereinrichtungen mit hohen Verbrauchsreduktionen. Um für Österreich repräsentative Daten über Potentiale und Best Practice-Erfahrungen zu sammeln, wären noch Pilotprojekte nötig. Hier sind sowohl Bauherren wie die öffentliche Verwaltung gefordert.

[1] KOM(2010) 135, Teil II, Europäische Kommission, Anhänge zur Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen, Arbeitsprogramm der Kommission für 2010, Jetzt handeln, Brüssel 31.3.2010,

[2] Thomas Dworak et al, EU Water Saving Potential, ENV.D.2/ETU/2007/0001r, Ecologic, Berlin, 2007

*) Dipl. Ing. Martin Regelsberger ist Leiter der Abteilung für Wasser- und Abwassermanagement von AEE INTEC; Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! [^]

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2010-03: Plus-Energiegebäude

Projektinformationen und Service

Solarthermiemarkt in Österreich – Wachstum auch im Krisenjahr 2009

Von Manuela Eberl und Werner Weiss

Während Länder wie Deutschland oder Spanien im Krisenjahr 2009 erhebliche Markteinbrüche im Solarthermiemarkt hinnehmen mussten, war die Entwicklung des österreichischen Marktes durch ein Wachstum von 0,5% gekennzeichnet.

Abbildung 1: Installierte thermische Kollektorfläche (m² und MWth/Jahr) in Österreich in den Jahren 1975 bis 2009 nach Kollektortyp; Datenquelle: bis 2006: Faninger (2007); Werte ab 2007 und Grafik: AEE INTEC.

Zum Vergleich: Das durchschnittliche jährliche Marktwachstum zwischen dem Jahr 2000 und 2009 lag in Österreich bei 9%. In diesem Zeitraum hat sich die jährlich installierte Leistung von 117 MWth auf 255 MWth mehr als verdoppelt.
Im Jahr 2009 wurden in Österreich 364.887 m² thermische Sonnenkollektoren installiert, was einer installierten Leistung von 255,4 MWth entspricht. Die neu installierten Kollektoren waren zu 95,5% verglaste Flachkollektoren für die Brauchwassererwärmung, die Raumwärmebereitstellung, für gewerbliche und industrielle Anwendungen sowie zur Einbindung in Nah- und Fernwärmenetze. Unter der Berücksichtigung der technischen Lebensdauer waren 2009 in Österreich ca. 4.3 Millionen m² thermische Sonnenkollektoren in Betrieb, was einer Leistung von 3.014 MWth entspricht. Der Nutzwärmeertrag dieser Anlagen liegt bei 1.404 GWhth, was wiederum eine CO2-Einsparung von 418.788 Tonnen bewirkt. Der Exportanteil thermischer Kollektoren betrug im Jahr 2009 75,8%. Der Umsatz der Solarthermiebranche wurde für das Jahr 2009 mit 500 Mio. Euro abgeschätzt, die Anzahl der Vollzeitarbeitsplätze kann in diesem Bereich mit ca. 6.200 beziffert werden.

Weitere Informationen
Weitere Details zur Entwicklung des Solarthermiemarktes sind im Bericht „Innovative Energietechnologien in Österreich – Marktentwicklung 2009“, herausgegeben vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMBVIT) zu finden.
Download: www.energytech.at oder www.aee-intec.at

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2010-03: Plus-Energiegebäude

Wassermanagement

Abbildung 1: Stand der Sustainable Sanitation Alliance bei der Konferenz der International Water Association in Wien im September 2008

Jährlich sterben fünf Millionen Menschen an schmutzigem Wasser oder an unzureichender Sanitärversorgung. Zum Vergleich: Terrorismusexperten schätzen die Zahl der Terroropfer der letzten 50 Jahren auf insgesamt gerade einmal 50.000 oder tausend Menschen pro Jahr.

Die Sustainable Sanitation Alliance

Von Martin Regelsberger *

2,6 Milliarden Menschen warten auf ein Toilette. Vier Milliarden Fälle von Durchfall gibt es jedes Jahr. Und wer einmal auf einer Reise Durchfall hatte, weiß, wie beeinträchtigt man dadurch ist. Die Kosten, die wegen fehlender Sanitärversorgung durch nötige medizinische Versorgung, Fehltage bei der Ausbildung, Einbußen beim Verdienst und der Lebensqualität und durch Umweltprobleme entstehen sind enorm und treffen vor allem die ganz Armen.
Die „Sustainable Sanitation Alliance“ (SuSanA) ist eine weltweite Vereinigung von mittlerweile über hundertdreißig Organisationen, die sich mit nachhaltiger Sanitärversorgung befassen. In Österreich sind folgende Organisationen in der Sustainable Sanitation Alliance vertreten:

  • AEE – Institut für nachhaltige Technologien (AEE INTEC)
  • EcoSan Club
  • Universität für Bodenkultur, Institut für Siedlungswasserbau (BOKU)

In der SuSanA sprechen wir von Sanitärversorgung und nicht von Abwasserentsorgung, denn einerseits fallen zumal in Entwicklungsländern Ausscheidungen oft nicht als Abwasser an und andererseits ist es im Sinn der Wiederverwendung der enthaltenen Rohstoffe gar nicht wünschenswert, Exkremente mit (Trink)Wasser zu vermischen. Zudem weist das Wort Versorgung auf eine nützliche Dienstleistung hin, während Entsorgung fälschlicherweise vermuten lässt, es würde etwas beseitigt.
Bis 2015 soll die Zahl der Menschen ohne Sanitärversorgung und die Zahl der Menschen ohne ausreichende Trinkwasserversorgung halbiert werden. Dies wird noch gewaltige Anstrengungen benötigen, obwohl dann noch immer mehr als eine Milliarde Menschen keine Toilette haben werden.
Augenscheinlich wird die Not mit der Not anhand der „Flying Toilettes“ in Kenia. Menschen in Slums, die auf engstem Raum leben, wissen nicht wohin mit ihrer Notdurft. In Plastiksackerln schleudern sie ihre Fäkalien so weit sie können – und treffen dabei ihre Nachbarn.
Es reicht aber nicht, Menschen eine Wasserleitung oder eine Toilette zu bauen. Oft sind die Einrichtungen zu teuer, um erhalten werden zu können oder sie werden aus mangelndem Verständnis nicht genutzt oder aus Unkenntnis nicht gewartet. Um die Systemkosten zu senken, setzen die Partner der SuSanA auf produktive Lösungen, die Ausscheidungen zu Dünger (Abbildung 2) oder Biogas umwandeln. Damit werden auch der Nährstoff- und Energiekreis kleinräumig geschlossen und die Reinigungsaufgabe nicht der Umwelt angelastet. Neben angepassten technischen Lösungen sind immer auch Schulungen in Hygiene, im Betrieb und in der richtigen Nutzung und Wartung der Klos und Wasserversorgungen nötig. Wichtig ist die frühzeitige Einbindung der Nutzer in die Entwicklung und Umsetzung der Lösungen. Vor allem für die Einführung der geschlossenen Kreisläufe, letztlich die Wiederverwendung von Fäkalien und Urin als Kompost und Dünger, muss sensibel und unter Einbindung aller Betroffenen vorgegangen werden.
Die SuSanA übernimmt auch Aufgaben gegenüber anderen Organisation, deren Hauptarbeitsgebiet nicht im Sanitärbereich liegt, indem sie diese zum Beispiel mit allgemeiner Information, Daten und technischem Wissen versorgt. Sie hat zum Beispiel die „Food and Agricultural Organisation“, kurz FAO, auf „Peak Phosphor“, also das nahende Ende der Phosphorreserven, die Quelle für einen wichtigen landwirtschaftlichen Dünger sind, aufmerksam gemacht.
Für die Messung des Fortschritts in Richtung Millenniumsziele wurden aussagekräftige Indikatoren gesucht und eigene Erhebungen durchgeführt, denn das Zählen von neu errichteten Toiletten, die keiner benützt, reicht nicht aus.
2008 war die SuSanA maßgebend an der Gestaltung des International Year of Sanitation, das Jahr der sanitären Grundversorgung, beteiligt. SuSanA begrüßte die Widmung des Jahres 2008 in der Hoffnung, das Thema und die Bedürfnisse der betroffenen Menschen bekannt machen zu können und die Lage zu verbessern. Bei Konferenzen treten die Partner der SuSanA mit einem gemeinsamen Stand auf, um auf die Notwendigkeit und das Potenzial nachhaltiger Ansätze bei der Sanitärversorgung aufmerksam zu machen. So wurde der Stand am Weltwasserkongress der IWA (International Water Association) 2008 in Wien gemeinsam vom Stockholm Environment Institute und der AEE INTEC ausgestattet und vom Ecosan-Club betreut (Abbildung 1). SuSanA betreibt eine eigene Webseite (www.susana.org) und eine gemeinsame Mailingliste (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), sowie Sammlungen von Photos auf Flickr, Videos auf Youtube und eine Facebook-Seite um interessante Informationen zu verbreiten.
SuSanA als Vereinigung ist offen für alle Interessenten, die sich einbringen und am gemeinsamen Ziel mitarbeiten möchten. Es wird noch große, gemeinsame Anstrengung aller brauchen, um das Millenniumentwicklungsziel zu erreichen. Es wird sich aber auch lohnen und alle sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen.

Abbildung 2: Von der AEE INTEC im Rahmen des Projektes Zer0-M in Tunesien errichtete Trockentrenntoilette

Abbildung 3: Die Partner der Sustainable Sanitation Alliance

*) Dipl. Ing. Martin Regelsberger ist Leiter der Abteilung für Wasser- und Abwassermanagement von AEE INTEC; Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! [^]

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