2007-03: Vorbei an Kioto
Service
Quelle: H. Eisenberger
Die nationalen und Europäischen Solarpreise werden von EUROSOLAR seit 1994 an Gemeinden, kommunale Unternehmen, private Personen, Ingenieure, Architekten, Eigentümer von Anlagen sowie an Organisationen vergeben, die sich besonders um die Nutzung Erneuerbarer Energien verdient gemacht haben. Mit der Verleihung soll das Thema Erneuerbare Energien in die breite Öffentlichkeit getragen werden. Es werden herausragende innovative Projekte und Initiativen von Anwendungen Erneuerbarer Energien in verschiedenen Preiskategorien ausgezeichnet.
Österreichischer Solarpreis 2007 in der Kategorie "Solares Bauen"
Die Plusenergie-Reihenhaus-Siedlung in Weiz/Stmk von Architekt Erwin Kaltenegger wird mit dem Österreichischen Solarpreis 2007 in der Kategorie "Solares Bauen" ausgezeichnet.
PREISVERLEIHUNG:
Die Verleihung des Solarpreises 2007 findet am Samstag, den 6. Oktober 2007 um 12.00 Uhr, in der Marktgemeinde Bad Goisern, Gemeindesaal, A-4822 Bad Goisern, Untere Marktstraße 1, statt.
Informationen zum Projekt erhalten sie unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
2007-03: Vorbei an Kioto
Service
Das Projekt SOLAIR hat als Hauptziel, Unterstützungsmaßnahmen zur Verbreitung von kleinen und mittleren solaren Klimatisierungsanlagen in Wohn- und Bürogebäuden zu erarbeiten und implementieren.
SOLAIR Solar Air-Conditioning
Der stark steigende Stromverbrauch für Klimatisierung in den meistern Ländern wird in Europa ein immer größeres Problem. Es wird erwartet, dass der Stromverbrauch bis zum Jahr 2020 um den Faktor 5 steigt. Unter diesen Bedingungen hat die Nutzung von Solarthermie für die Klimatisierung von Gebäuden ein riesiges und noch unerschlossenes Potenzial.
Im Rahmen des Projekts SOLAIR wird die Verbreitung von kleinen und mittleren solaren Klimatisierungsanlagen vorangetrieben und gestärkt. SOLAIR beschäftigt sich vor allem mit Wohn- und Bürogebäuden und der Kombination Warmwasseraufbereitung, Raumheizung und Klimatisierung.
Zusammen mit 12 internationalen Projektpartnern arbeitet die AEE INTEC daran, bestehende Markthindernisse von solaren Klimatisierungstechnologien in Europa zu überwinden. Basierend sowohl auf Ergebnissen früherer Projekte als auch auf neueren Erkenntnissen, wird innerhalb von SOLAIR eine Reihe von Instrumenten erarbeitet, mit deren Hilfe das Marktwachstum von solaren Klimatisierungsanlagen vorangetrieben werden soll. Know-how Transferaktivitäten werden auf nationaler und auf internationaler Ebene durchgeführt.
Weitere Informationen zum Projekt sowie Projektergebnisse als Downloads finden Sie unter: http://www.solair-project.eu/
Kontakt: Dipl.-Ing. Charlotta Winkler, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
2007-03: Vorbei an Kioto
Wassermanagement
Service
Die ökologisch hochwertige Sanierung von Einfamilienhäusern aus der Bauperiode 1930 – 1965 soll, basierend auf den praxisnahen Beispielen und Musterplanungen des Sanierungsleitfadens „Neue Standards für alte Häuser“, mittels Vernetzung von Baugewerbe und Hausbesitzern auf regionaler Ebene einen kräftigen Impuls bekommen.
Neue Standards für alte Häuser verbreiten sich in ganz Österreich
Von Birgit Benesch*
Der Hintergrund für das Forschungsprojekt „Neue Standards für alte Häuser“, das im Rahmen der Programmlinie des BMVIT „Haus der Zukunft“ umgesetzt wurde, waren die in den wirtschaftlichen Krisenzeiten der Zwischen- und Nachkriegszeit in Österreich im Rahmen von öffentlich geförderten Siedlungsprogrammen zahlreich entstandenen Einfamilienhaussiedlungen. Im Rahmen dieses Projektes wurde ein umfassender Leitfaden mit Planungsgrundlagen für die ökologische Sanierung dieser Einfamilienhaussiedlungen entwickelt, wodurch der Standard eines Niedrigenergiehauses oder Passivhauses zu erreichen wäre.
Da der Sanierungsleitfaden an die Umsetzenden und Planenden herangetragen werden muss, wurde ein weiteres Projekt bei „Haus der Zukunft“ eingereicht. Nun ist es soweit, dass der Leitfaden unter Endkonsumenten, die eine Sanierung Ihres Einfamilienhauses planen, unter Vertretern der Baubranche sowie unter Energieberatern verbreitet wird. Den Fachtag für Energieberater in Bruck an der Mur besuchten Berater und Architekten aus ganz Österreich. Ab September sind Workshop-Abende für Baupartner in Kärnten, Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark geplant. In Kooperation mit verschiedenen Bankfilialen und den regionalen Energieagenturen werden in Folge Informationsabende zur Sanierung für Hausbesitzende angeboten. Die Baupartner der Regionen sind dazu eingeladen, ihr Know-how in diesem Rahmen an die Besucher weiterzugeben, um sie über die Möglichkeiten der ökologischen Sanierung umfassend beraten zu können.
Der Haussanierende erhält mit Unterstützung des Leitfadens eine Kostenschätzung für ökologische Sanierungsmaßnahmen. Mit Hilfe von Checklisten und der Unterstützung des Baumeisters oder Beraters wird vorerst eine Grobanalyse des Istzustands durchgeführt. In Folge werden thermische Sanierungsmaßnahmen überlegt und schlussendlich werden Überlegungen zu Heizenergieversorgung, Warmwasserbereitung, Wärmeabgabesystemen und Haustechnik angestellt.
Der Sanierungsleitfaden ist zu bestellen bzw. steht zum Download bereit unter http://www.hausderzukunft.at/publikationen/endberichte.htm
Weitere Infos:
AEE NÖ-Wien, DI Birgit Benesch, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
2007-03: Vorbei an Kioto
Service
Am 1. Juni 2007 gründete die österreichische Solarbranche die Österreichische Solarthermie Technologieplattform (ASTTP). Hauptziel der ASTTP ist es, die hervorragende Marktpositionierung der österreichischen Solarthermiewirtschaft mittel- und langfristig durch Forschungs- und Innovationsimpulse abzusichern. Über 50 Teilnehmer der Veranstaltung stimmten der Gründung der Plattform zu.
ASTTP: Plattform für Österreichs Solarzukunft gegründet.
Heimische Solarplayer gehen vernetzt an neue Energie-Herausforderungen heran
Am 1. Juni 2007 wurde die ASTTP in der Wirtschaftskammer Österreich gegründet (Foto: ASTTP)
Die Plattform verfolgt die Hauptziele:
Die ASTTP versteht sich als Plattform österreichischer Innovatoren im Bereich der thermischen Solartechnik. Die ASTTP verankert österreichische Institutionen und Unternehmen in einem europäischen Netzwerk, insbesondere durch eine enge Kooperation mit der Europäischen Solarthermie Technologie Plattform ESTTP. Weitere Informationen www.asttp.at
2007-03: Vorbei an Kioto
Wassermanagement
Pflanzenkläranlagen sind äußerst zuverlässig bei der Reinigung von häuslichen Abwässern. Ihre Robustheit und die günstigen, bodenähnlichen Bedingungen sollten auch die Reinigung schwieriger Abwässer ermöglichen. Ihre Anwendung bei Deponiesickerwässern, Flughafenenteisungswässern, Abwässern von Molkereien, Gerbereien sowie Industrien mit ölhältigen Abwässern ist jedoch in in Österreich noch nicht etabliert.
Potenzial für Pflanzenkläranlagen in der Steiermark
Abbildung 1: Schaffung eines Biotops statt Ableitung von Regenwasser in einem Siedlungsgebiet
Pflanzenkläranlagen eliminieren unterschiedliche Verunreinigungen durch eine Vielzahl physikalischer, chemischer und biologischer Prozesse. Sie entsprechen denen natürlicher biologischer Systeme. Bau-, Betriebs- und Instandhaltungskosten sind, wegen des einfachen Systems, niedriger als bei konventionellen Anlagen. Pflanzenkläranlagen sind bereits für die Reinigung von kommunalem Abwasser erfolgreich im Einsatz.
Eine vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung finanzierte Erhebung sollte es ermöglichen, Anwendungsmöglichkeiten für Pflanzenkläranlagen über den häuslichen Bereich hinaus zu identifizieren.
Dieser Kurzbericht soll einen der untersuchten Bereiche beleuchten: die Reinigung von Straßenabläufen und das umfassende Regenwassermanagement, in dem Pflanzenkläranlagen eine feste Rolle haben. Vor allem in England und Australien wird daran gearbeitet, aber auch aus Deutschland gibt es unter der Bezeichnung Retentionsbodenfilter Beispiele.
Spezifische Abwasserqualität
Niederschlagsabflüsse von stark befahrenen Strassen weisen unter anderem Belastungen mit Schwermetallen, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und mineralischen Kohlenwasserstoffen (MKW) auf. Gerade die Zuflüsse aus der städtischen Entwässerung können im Vorfluter mehr als 50 % des gelösten Feststoffeintrages, 16 % des Gesamt-Kohlenwasserstoff- und zwischen 35 und 75 % des Schwermetall-Eintrages, darunter vor allem Cadmium, Kupfer, Blei und Zinn, ausmachen (COOPER & al., 1996). In städtischen Oberflächenwässern beträgt die Konzentration an Gesamt-Kohlenwasserstoffen im allgemeinen zwischen 1 und 25 mg/l. Bei Starkregenereignissen kann diese bis auf 400 mg/l ansteigen. Ab einer Konzentration von ca. 5 bis 10 mg/l ist ein sichtbarer „Ölfilm“ erkennbar.
Ist – Situation
Derzeit werden
Abbildung 2: Brückenentwässerung alt (links) und neu (rechts) mit der Gewässerschutzanlage rechts unten im Bild
In der Steiermark sind bisher keine Pflanzenkläranlagen für Straßenabläufe oder allgemeiner für die Regenwasserreinigung eingesetzt worden. Die zunehmende Belastung der Gewässer durch Regenwasser hat aber in den umliegenden Ländern zu Versuchen mit solchen Anlagen geführt. Nachfolgend sind einige Beispiele aus der Literatur beziehungsweise aus Projekten mit Partnern genannt.
Umgesetzte Projekte
Bulc & Slak 2003 beschreiben eine Anlage zur Reinigung des Abflusses aus einem Autobahnabschnitt in Slowenien. Die Anlage ist für eine maximale Abflussmenge von 11,75 l/s für rund 0,75 ha Abflussfläche dimensioniert. Sie besteht aus einem vorgeschalteten Sedimentationsbecken von 36 m² und einem Pflanzenbecken mit 85 m². Einjährige Messungen zeigten eine gute Reinigungsleistung.
Zwei Anlagen reinigen die Oberflächenabflüsse eines 1,5 km langen Straßenabschnittes in Großbritannien „Reed Bed Windsor Road West“ und „Reed Bed Windsor Road East“ (SWIFT & LANSDOWN, 1994) (PUSSARNIG 2000)
Die Pflanzenkläranlage der Gemeinde Great Notley Garden Village, Essex/Großbritannien zur Behandlung von Oberflächenabflüssen von Straßen im städtischen Bereich beschreibt COOPER & al. (1996)
In den letzten Jahren sind in Großbritannien einige Anlagen zur Reinigung von Straßenabwässern errichtet worden. Derzeit gibt es etwa 100 Pflanzenkläranlagen für die Regenwasserreinigung, darunter 32 für Autobahnen und Straßen. Dabei handelt es sich in der Mehrzahl um Teichanlagen, zu einem kleineren Teil um Bodenfilter (Shutes B. et al. 2004). Diese Anlagen wurden im Rahmen eines integrierten Ansatzes für die Regenwasserbewirtschaftung, mit der Bezeichnung „Sustainable Urban Drainage Systems“ (SUDS), geplant und errichtet (siehe auch weiter unten).
In Deutschland werden Pflanzenkläranlagen im Zusammenhang mit Regenwasser allgemein als Bodenfilter bezeichnet. Meist sind sie als sogenannte Retentionsbodenfilter (RBF) ausgeführt, als Anlagen also, die die Funktionen Rückhalt und Reinigung in sich vereinen, wie das meist auch in England der Fall ist. Die RBF haben sich in den vergangenen Jahren als leistungsfähige Anlagen zur Regenwasserbehandlung in Misch- und Trennsystemen und in der Straßenentwässerung erwiesen. Mittlerweile gibt es aus Nordrhein-Westfalen ein Handbuch zum Bau solcher Anlagen (Uhl M. et al. 2003).
Ein interessantes Sonderbeispiel ist eine Anlage in Berlin, die speziell zur Reinigung und Nutzung des Spülstoßes aus Straßenabläufen konzipiert wurde und Wasser für die Toilettenspülung und andere häusliche Zwecke der angrenzenden Wohnhausanlage produziert. Der Hauptzweck der Anlage ist der Schutz der ohnehin schon stark belasteten Berliner Vorfluter. (Nolde 2006)
Regenwasserbewirtschaftung statt Regenwasserentsorgung
Die Überschwemmungen der letzten Jahre haben es deutlich gemacht: der Hochwasserschutz wird eine zunehmende Herausforderung.
Abbildung 3: Hochwasser in Graz am 22.8.2005 (Quelle: Foto Fischer)
Der Schutz kleiner städtischer Einzugsgebiete vor Überflutungen ist auch in der Steiermark ein Problem. Auch hier können Pflanzenkläranlagen einen Beitrag als Retentionsbecken leisten, die sich für eine gärtnerische Gestaltung gut eignen. Allerdings sollten Pflanzenkläranlagen dabei nicht als isolierte Schutzeinrichtungen realisiert werden, sondern Teil eines integrierten Bewirtschaftungskonzeptes sein.
Ein solcher ganzheitlicher Ansatz kann eine Kombination folgender Einzelmaßnahmen in unterschiedlicher Zusammensetzung umfassen:
Aktuelle Probleme mit Überschwemmungen unterstreichen die Fehlentwicklung der heute üblichen Regenwasserableitung. Auch die Versickerung über Rigolensysteme bewirkt eine Dynamisierung des Grundwassers und erhöhten Stofftransport an Basen und Nährsalzen. Ein temporär angestauter Regenwasserteich wäre demgegenüber ästhetisch attraktiver und ließe die eingeschwemmten Schadstoffe durch deren Festlegung in den Schlamm und Pflanzen zu einem geringeren Problem werden als deren spätere Eliminierung bei der Trinkwassergewinnung.
Beispiele solcher ganzheitlicher Anätze gibt es in unseren Nachbarländern:
Ausblick
Im Bereich der Straßenabläufe gibt es, wenn auch nicht in Österreich so doch in unseren Nachbarländern, schon eine Reihe von erfolgreichen Beispielen, Pflanzenkläranlagen für die Kombination von Reinigung der Abläufe und Reduktion der Abflussspitzen bei Starkregen einzusetzen. In der Steiermark könnten die direkten Einleitungen von Straßenabläufen in Vorfluter schrittweise und nach Maßgabe ihres Gefährdungspotenzials über eine Pflanzenkläranlage geführt werden. Dies könnte sowohl in Form einer systemoptimierten Adaptierung von bestehenden Gewässerschutzanlagen als auch in Form neu zu konzipierender, den spezifischen Anforderungen von Straßenabwässern entsprechender Pflanzenkläranlagen erfolgen.
Dies ist vor allem auch im Rahmen von integrierten Konzepten der Regenwasserbewirtschaftung im Siedlungsraum interessant. Dabei sind Pflanzenkläranlagen ein Element unter vielen und werden als Retentionsraum, Reinigungsanlage, Feuchtbiotop und besonderer gestalterischer Akzent in einer Grünanlage genutzt. Die Maßnahmen eines solchen Gesamtkonzeptes reichen von der direkten Nutzung von Regenwasser über die lokale Versickerung und Entsiegelung befestigter Flächen bis zur Nutzung regionaler Retentionsmöglichkeiten. Solche Konzepte der Regenwasserbewirtschaftung könnten die bisherige Praxis der Regenwasserentsorgung ablösen und eine geeignete Antwort auf steigende Starkregenereignisse sein.
Literatur
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*) Dipl.-Ing. Martin Regelsberger ist Leiter der Abteilung Wasser und Abwasser der AEE INTEC, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.zer0-m.org [^]