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Umsetzung der 2000 Watt-Gesellschaft im ländlichen Raum

Am Beispiel des gemeinschaftlich geplanten Wohnprojekts „KooWo“ (Kooperatives Wohnen) in Volkersdorf in der Nähe von Graz soll Suffizienz umgesetzt und das übergeordnete Ziel einer ganzheitlichen Energie- und CO2-Reduktion erreicht werden. Suffizienz bezeichnet dabei das Bemühen um einen möglichst geringen Rohstoff- und Energieverbrauch.

Foto: Schwarz Platzer ZT GmbH

Ausgangssituation

Große Teile der im österreichischen Gebäudebestand erzielten Ressourceneinsparungen (reduzierte Betriebsenergie, Einsatz ressourcenschonender Baustoffe) werden auf Grund des ständig steigenden Wachstums an Wohnfläche pro Kopf, eines erhöhten Mobilitätsverhaltens und steigenden Warenkonsums kompensiert. Das Schweizer Modell der 2000-W-Gesellschaft trägt diesem Umstand Rechnung und bezieht die energetischen und ökologischen Kenn- und Zielwerte in ihrem Bilanzierungskonzept auf die einzelne Person. Mit dem im Programm klimaaktiv in Entwicklung befindlichen Siedlungsbewertungstool werden nun auch in Österreich erste Schritte in Richtung einer 2000-W-Gesellschaft forciert.

Personenbezogene Betrachtungsweise

Das Wohnprojekt verschiebt die Systemgrenze von einer nutzflächen-bezogenen zu einer Personen- und Sozialgemeinschaft-bezogenen Betrachtungsweise und generiert durch einen kollektiven Lebensraum Einsparungspotentiale beim Ressourcenverbrauch pro Kopf. Am Beispiel der alternativen Wohn- und Siedlungsform „KooWo-Volkersdorf“ soll gezeigt werden, dass durch ein umfassendes Maßnahmenbündel die für den städtischen Raum entwickelte Zielvorgabe der 2000-Watt-Gesellschaft in den ländlichen Raum transferiert werden kann.

Angestrebte Ergebnisse und Erkenntnisse

Gelingt die erfolgreiche Umsetzung, wird ein Demonstrationsprojekt mit Vorbildcharakter für den ländlichen Raum geschaffen, das in der praktischen Umsetzung aufzeigt, dass große Ressourcen- und Energieeinsparungen nicht nur im städtischen Kontext möglich sind. Mit der Umsetzung und der nachfolgenden Evaluierung können derzeit in Entwicklung stehende Bewertungsmethoden (wie das klimaaktiv Siedlungsbewertungstool) getestet und weiterentwickelt werden. Des Weiteren können die im Forschungsprojekt gewonnenen Erkenntnisse mit dem Ansatz einer personenbezogenen Nachhaltigkeitsbilanzierung (von der Fläche zur Person) einen wichtigen Beitrag zur österreichischen Klima- und Energiestrategie leisten.

Auftraggeber: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Projektpartner: Die WoGen – Wohnprojekte-Genossenschaft e. Gen. (Projektkoordination) Schwarz Platzer ZT GmbH; AEE INTEC
Ansprechperson: Dipl.-Ing. Heimo Staller, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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