Zeitschrift EE

Rückläufige Marktentwicklung in Österreich

In einer jährlichen Erhebung lässt das Bundes­ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie die heimische Entwicklung im Bereich der innovativen Energietechnologien zur Nutzung der erneuerbaren Energie untersuchen. Die Zahlen geben wenig Anlass zu Freude.

Die Ergebnisse für 2018 zeigen in den Bereichen Wärmepumpen und Windkraft eine Zunahme, in den Technologiebereichen für Biomasse-Brennstoffe, für Biomassekessel und -öfen, für Photovoltaik und Solarthermie gab es jeweils Rückgänge. Als Gründe dafür nennen die Autoren der Untersuchung die seit längerem moderaten Öl- und Gaspreise, während beispielsweise Pelletspreise sukzessive gestiegen sind und der relative Preisvorteil gegenüber Heizöl abgenommen hat.

Tabelle: Innovative Energietechnologien 2018

Der starke Wettbewerb zwischen den Technologien für Solarthermie und Photovoltaik und zwischen Wärmepumpen und Biomasse-Systemen führte eher zu Substitutionen als zu neuen Verkäufen. Dazu kommt die Witterung der letzten fünf Jahre, die als ausgesprochen mild bezeichnet werden kann. Die Heizgradsummen lagen um ­minus 5,8 Prozent bis minus 19,7 Prozent unter dem langjährigen Schnitt des Zeitraumes von 1980 bis 2018. Im Jahr 2018 betrug diese Abweichung minus 14,7 Prozent. Der reduzierte Leistungsbedarf verlängert die Lebensdauer alter Anlagen, und wegen der niedrigen Ölpreise investieren die Konsumenten eher in einen Brennertausch als in eine neue Anlage auf Basis erneuerbarer Energien.

Der Trend der zögerlichen bis rückläufigen Marktentwicklung der letzten Jahre findet damit auch im Jahr 2018 seine Fortsetzung. Ein beständiges, dynamisches Wachstum im Bereich der Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energie, das für einen Systemwechsel von fossiler zu erneuerbarer Energie erforderlich wäre, kann zurzeit nicht beobachtet werden. Sollen die gesteckten nationalen Energie- und Klimaziele erreicht werden, müssen die Anstrengungen im Bereich der Technologie-, Forschungs-, Energie- und Umweltpolitik deutlich gesteigert werden.

Die Studie kann auf der Homepage nachhaltigwirtschaften.at abgerufen werden.

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