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NEXUS Wasser-Energie im Industriesektor

Wasser und Energie sind die weltweit bedeutsamsten Ressourcen. Um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass ihre Nutzung eng verbunden ist, wurde der Begriff “NEXUS Wasser-Energie” ins Leben gerufen, der mehr und mehr auch von internationalen Umweltorganisationen verwendet wird. Eine neugegründete internationale Forschungsplattform wird den Zusammenhang zwischen Wasser und Energie im industriellen Sektor näher analysieren.

Abbildung. Quelle: AEE INTEC

Start der Projektes “Solarenergie im industriellen Wasser- und Abwassermanagement” des “Solar Heating and Cooling Programme” der Internationalen Energieagentur (IEA SHC Task 62) war Mitte Juni. Das Kick-off-Meeting ist für Anfang Oktober 2018 in Graz geplant.

Der Industriesektor ist der zweitgrößte Wasserverbraucher nach der Landwirtschaft. Neben der Verringerung des Energieverbrauchs steht die Untersuchung und Verbesserung von solaren Wassertrenn- und Reinigungsverfahren im Mittelpunkt. Ziele des Projektes sind einerseits die Eröffnung neuer Möglichkeiten für Solarthermie und andererseits die Unterstützung von Abwasserreinigungsanlagen mit Hilfe neuer Technologien sowie die Rückgewinnung von Metallen, Kohlenstoff, Phosphor und weiteren wertvollen Materialien aus industriellen Abwässern. Leiter des Projekts ist Christoph Brunner.

Ein Fokus liegt auf solar betriebenen Trenntechnologien. Dazu soll eine Matrix verschiedener industrieller Trennprozesse erstellt und innovative solarthermische Trenntechnologien mit ihren Pros und Cons bewertet werden. Die Forschungsgruppe dieses Schwerpunkts wird von Joachim Koschikowski vom Fraunhofer ISE in Deutschland geleitet. Eine zweite Gruppe wird sich mit Technologien, die Solarstrahlung bzw. UV-Licht für die Dekontamination bzw. Desinfektion von Wasser verwendet, beschäftigen. Diese Gruppe wird von Isabel Oller vom spanischen Institut CIEMAT/PSA geleitet. Kollektorhersteller werden eingeladen, an der Entwicklung von spezifischen Lösungen mitzuarbeiten.

Andererseits wollen die Forscher Anlagenplaner und -bauer mit einem Leitfaden zur Entscheidungsfindung unterstützen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Industrie zu verstehen und zu untersuchen, inwieweit Wasser-Energie-Konzepte in der Industrie bereits Anwendung finden. Diese marktorientierte Forschungsgruppe wird von Mikel Duke von der australischen Victoria University geleitet.

Das Kick-off-Meeting ist für 1.-2. Oktober 2018 in Graz geplant, vor der “Internationalen Konferenz für nachhaltige Energien”, die von 3.-5. Oktober 2018 in Graz stattfindet. Interessierte Stakeholder aus Forschung und Industrie können mit Christoph Brunner (siehe E-Mail unten) Kontakt aufnehmen.

Unter dem Dach des “Solar Heating und Cooling Programme” der internationalen Energieagentur (IEA) werden Forschungsprojekte innerhalb eines weiten Themenbereichs durchgeführt. Der Bogen spannt sich von solaren Fassadenlösungen über zukünftige Speicherkonzepte bis zur Integration von großen Solarthermiefeldern in Fernwärme und Fernkältenetze.

Auftraggeber: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

Projektpartner: AEE INTEC (Projektleitung), Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE (Deutschland), Plataforma Solar de Almería-CIEMAT (Spanien), Victoria University (Australien) sowie ein internationales Firmenkonsortium.

Ansprechperson: Dipl.-Ing. Christoph Brunner, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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