Zeitschrift EE

nt 01 | 2023 Datengesteuerte Intelligente Gebäude

Leitartikel

Chancen und Herausforderungen: Die Österreichische Wasserstoffstrategie
Arno Gattinger

Datengesteuerte Intelligente Gebäude

Revolutionieren digitale Gebäudezwillinge den Gebäudebetrieb oder bleiben sie ein ungenutzes Potenzial?
Tobias Weiß, Andreas Riffnaller-Schiefer

Betriebsoptimierung durch die Erstellung eines Digitalen Zwillings
Dagmar Jähnig, Franz Hengel, Barbara Beigelböck, Katharina Eder, Sven Moosberger, Daniel Ruepp

Case Studies zu datengesteuerten intelligenten Gebäuden
Virginia Gori, Guokai Chen, Harshavardhan Jatkar, Paul Ruyssevelt, Dimitrios Rovas

Künstliche Intelligenz für Vorhersage und Regelung im Energiemanagement
Jan Kurzidim, Michael Schöny

Das Internet der Dinge für die Energiewende
Thomas Schranz, Thomas Mach, Gerald Schweiger

Intelligente Gebäudesteuerung im Zentrum für Umweltbewusstes Bauen
Juan Rodríguez Santiago, Michael Krause, Lina Wett

Technologieentwicklung

Beschleunigte Umsetzung multifunktionaler Gebäudehüllen
Thomas Ramschak

Industrielle Systeme

Solarthermische Demonstrations- und Ausbildungsinitiative im südlichen Afrika
Werner Weiss, Wolfgang Gruber-Glatzl

Neue Projekte / Stadt der Zukunft-Auszeichnung

Aufbau von digitalen Kompetenzen auf Basis von BIM

Agentenbasierte Simulation für die städtische Energiewende

Projekt zur Modernisierung Biomasse-basierter Wärmenetze erfolgreich gestartet

Stadt der Zukunft-Auszeichnung für Demoprojekt „Anergy2Plus“

Neuer Leiter des Bereichs „Industrielle Systeme“

 

nt 01 | 2023 Datengesteuerte Intelligente Gebäude

Neuer Leiter des Bereichs „Industrielle Systeme“

Mein Name ist Wolfgang Weiß. Ich komme ursprünglich aus Riegersburg in der Südoststeiermark, verbrachte während des Studiums 11 Jahre in Graz und wohne nun mit meiner Familie in Kumberg. In meiner Freizeit unternehme ich gerne gemeinsame Ausflüge, schwimme im örtlichen Badesee, wandere auf diverse Berggipfel oder besuche Konzerte und Festivals. Im Winter zieht es mich und meine Familie zum Schifahren, Snowboarden oder Tourengehen ebenfalls in die Berge. Unser Beagle „Alma“ sorgt zusätzlich für genug Bewegung an der frischen Luft. Während meines Studienaufenthalts an der University of Oulu in Finnland entdeckte ich die Sauna als Raum der Erholung und Entspannung für mich. Bei AEE INTEC leite ich seit Februar 2023 den Bereich „Industrielle Systeme“.

Foto: AEE INTEC

Während meines Doktoratsstudiums am Institut für Werkzeugtechnik und spanlose Produktion an der Technischen Universität Graz beschäftigte ich mich intensiv mit Simulationsmethoden in der Fertigungstechnik. Dabei fand ich Gefallen an Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsthemen und wechselte nach meiner Promotion für fünf Jahre an das Kompetenzzentrum „Das virtuelle Fahrzeug“ in Graz. Meine zentralen Aufgaben als Lead Researcher im Bereich der Produktionstechnik waren neben der Leitung und Umsetzung von internationalen Projekten die Identifikation von relevanten Forschungsfragen und Entwicklungsthemen. Letzteres empfinde ich als sinnstiftend und unbedingt notwendig für die technologische aber auch gesellschaftliche Weiterentwicklung. Mein bis dahin erlangtes Wissen gab ich vier Jahre lang an der FH JOANNEUM in Graz als Dozent für Fertigungstechnik und Simulation an interessierte Studierende weiter, bevor mich mein Wunsch nach fachlicher und persönlicher Weiterentwicklung im Februar 2023 zurück in die Forschung und Entwicklung zu AEE INTEC führte.

Finnische Gemütlichkeit... Foto: privat

Während all meiner bisherigen Tätigkeiten konnte ich feststellen, dass Energie- und Ressourceneffizienz in die wirtschaftliche und technologische Bewertung von industriellen Prozessen noch nicht in dem Maße einfließen, wie dies der Stand der Technik ermöglichen würde. Mich reizt die Entwicklung von innovativen Analyse- und Bewertungsmethoden, um den Nutzen von technologischen Entwicklungen quantifizieren zu können. Dies ist unbedingt notwendig, um Argumente für mehr Energie- und Ressourceneffizienz in der Industrie zu schaffen. Bei AEE INTEC kann ich diese Ziele in und mit einem kompetenten Team umsetzen und mein Wissen über produktionstechnische Zusammenhänge frei nach dem Motto „Idea to Action“ direkt anwenden. Ein Beispiel dafür ist das aktuelle Leitprojekt „Digital Energy Twin“ mit dem Ziel, den Betrieb und die Auslegung von industriellen Energieversorgungssystemen zu optimieren.

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Projekt zur Modernisierung Biomasse-basierter Wärmenetze erfolgreich gestartet

Biomassebasierte Fernwärmenetze und -systeme spielen eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Wärmeversorgung und umfassen rund 2 400 in Betrieb befindliche Systeme in Österreich. Aktuell besteht bei vielen dieser Wärmenetze ein erhöhter Nachrüstungs- und Modernisierungsbedarf, um den zukünftigen technischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen sowie einem nachhaltigen und zielgerichteten Ausbau gerecht zu werden.

Heizwerk Saalfelden. Foto © Klimafonds / Krobath

Um den Transformationsprozess zu unterstützen, wurde BM Retrofit ins Leben gerufen. Das Projekt widmet sich der Entwicklung und Demonstration von ganzheitlichen Modernisierungskonzepten sowie der Bestandserweiterung von biomassebasierten Fernwärmenetzen und -systemen.

Ein transdisziplinäres Team aus 13 Projektpartnern, bestehend aus Forschungseinrichtungen, Energieversorger & Infrastrukturbetreibern sowie Know-how & Technologieanbietern, setzen sich zum Ziel, anhand realer Wärmenetze konkrete Modernisierungsmaß- nahmen zu entwickeln und zu implementieren.

Auftraggeber: Klima- und Energiefonds, Ausschreibung Vorzeigeregion Energie 2021

Projektpartner: AEE - Institut für Nachhaltige Technologien (Projektkoordination), AIT Austrian Institute of Technology GmbH, BEST - Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH, Bioenergie-Service registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung Ing. Leo Riebenbauer GmbH, Energieagentur Obersteiermark GmbH, EQUANS Energie GmbH, JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH, Pink GmbH, Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation, StadtLABOR Innovationen für urbane Lebensqualität GmbH, StepsAhead Energiesysteme GmbH, Technische Universität Wien - Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe

Ansprechperson: Dipl.-Ing. Joachim Kelz, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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Stadt der Zukunft-Auszeichnung für Demoprojekt „Anergy2Plus“

Das Wohnen und auch die Art und Weise des Zusammenlebens wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten stark verändern. Im Zuge der Urbanisierung werden viele Menschen in Ballungszentren ziehen, welche somit zu Hotspots von Energie- und Ressourcenverbrauch werden. Um dabei wirklich nachhaltig zu sein, bedarf es hier nicht nur technischer, sondern auch sozialer Innovation. Dazu zählt besonders die Berücksichtigung und Identifikation zukünftiger Bewohner mit ihrem Lebens-, Wohn- und Schaffensraum.

In Herzogenburg (NÖ) ist ein neues Wohnquartier, der „Garten der Generationen (GdG)" entstanden. Dieses Bauprojekt beinhaltet die Errichtung und Inbetriebnahme eines energetischen Gebäudeverbundes mit teilweise gemischter Nutzungsform auf einer Bruttogeschoßfläche von ca. 10 000 m2. Über mehrere Bauphasen hinweg wird ein nachhaltiges Wohnquartier entwickelt, wobei sich die Nachhaltigkeit nicht nur auf Aspekte der energetischen Versorgung bezieht, sondern auch andere Bereiche, beispielsweise des sozialen Lebens, einbezogen werden. Zentrales Element der Energieversorgung ist ein Anergienetz zur Wärme- und Kälteversorgung, das mit den Bauphasen wächst und lokale Ressourcen einbindet.

Am 20. Oktober 2022 wurde das Projekt „Anergy2Plus“, ein „Stadt der Zukunft“-Demoprojekt, im Rahmen einer Feier mit einer „Stadt der Zukunft“-Urkunde ausgezeichnet. Das Projekt verfolgt einen gesamtheitlichen Ansatz bei der Energieversorgung - von der Auslegung, über den Bau bis hin zur Nutzung. Bei der thermischen Energieversorgung wurde ein innovatives Konzept auf Basis eines Anergienetzes umgesetzt. Ein Projekt mit Leuchtturmcharakter auf dem Weg zum Plusenergiequartier.

Überreichung der Urkunde durch Volker Schaffler (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) an das Projektteam. Foto: Gerhard Kunz

Im Rahmen der Auszeichnung stellte Ronald Wytek, Vorstandsmitglied „Garten der Generationen", das Projekt mit seinen Meilensteinen vor. Ingo Leusbrock, AEE INTEC, ging auf das Energiekonzept des Demoprojekts näher ein. Nach Besichtigung des Technikraums und des Quartiers erfolgte die feierliche Übergabe der „Stadt der Zukunft"-Urkunden durch Volker Schaffler (Abt. III/I3, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) an das Projektteam.

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Agentenbasierte Simulation für die städtische Energiewende

Ziel des Projekts „ABM4EnergyTransition“ ist die Entwicklung und Demonstration eines neuartigen Simulationsansatzes auf der Grundlage der agentenbasierten Modellierung (ABM) zur räumlichen Analyse und Bewertung von Transformationspfaden für die kommunale Wärme- und Energiewende. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Wärmesektor, der den dominierenden Anteil des Gesamtenergiebedarfs in Städten ausmacht. Als wesentliches Projektergebnis wird eine ABM-Simulation und deren Integration in eine prototypische Webanwendung mit Kartendarstellung von Gebäuden und Energieinfrastruktur inklusive Dashboard für zwei Untersuchungsgebiete erarbeitet. Wesentliche Zielgruppen des Vorhabens sind Akteure in der öffentlichen Verwaltung (Länder und Gemeinden) im Zuständigkeitsbereich Stadt-, Raum- Energieplanung und Förderwesen sowie Energieversorgungsunternehmen und Netzbetreiber.

Abbildung. Quelle: GISolutions

Auftraggeber: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

Projektpartner: Technische Universität Graz – Institut für Geodäsie (Projektkoordination), AEE - Institut für Nachhaltige Technologien, École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) - Laboratory of Human-Environment Relations in Urban Systems (HERUS), Energieagentur Stmk gGmbH, GISolutions e.U., Stadtgemeinde Kapfenberg

Ansprechperson: Dipl.-Ing. Franz Mauthner, MSc., Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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