Zeitschrift EE

02 | 2023 Energiewende für Städte und Gemeinden

Leitartikel

Handeln statt Kriminalisieren
Prof. Claudia Paganini

Energiewende in Städte und Gemeinden

Pionierstädte der Klimaneutralität – gemeinsam die Herausforderungen meistern
Helmut Strasser, Nina Mostegl

Ein Plan für den Klimaschutz: Die Stadtgemeinde Gleisdorf legt Ziele und Maßnahmen fest
Franz Mauthner, Regina Höfler, Christian Fink

Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung für die Stadt Kassel
Ulrike Jordan, Hagen Braas, Tim Vaupel, Isabelle Best, Oleg Kusyy, Janybek Orozaliev, Klaus Vajen

Dekarbonisierung von Städten durch die Beteiligung von Stakeholdern und Bürger*innen
Isabella Weichselbraun, Barbara Hammerl

Dekarbonisierungsstrategie für städtische Wärme- und Kältenetze
Carina Seidnitzer-Gallien, Michael Salzmann, Ingo Leusbrock, Stefan Thalmann, Laure Deschaintre

Energiedienstleistungen weiter gedacht
Basak Falay, Gerald Schweiger

Technologieentwicklung

Große thermische Wärmespeicher – Von der grünen Wiese bis zur Integration in Städte
Per Alex Sorensen, Maria Moser, Wim van Helden

Gebäude

Energieeinsparung durch Erhöhung der Intelligenz von Bestandsgebäuden
Thomas Schwengler, Manuel J. Fonseca, João Cravinho, Nuno Mateus, Gerald Schweiger

Neue Projekte

Qualitätssicherung für Solartechnologien in Entwicklungsländern

ISEC 2024 / Highlight

3rd International Sustainable Energy Conference – ISEC 2024

AEE INTEC und Towern3000 im Finale: Eine der Top 3 Innovationen Österreichs

Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende

02 | 2023 Energiewende für Städte und Gemeinden

"Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende"1

Mein Name ist Franz Hengel. Mit dem Leitsatz "Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende", startete meine berufliche Karriere als KFZ-Techniker und Einzelhandelskaufmann im Jahre 1999. Nach dem Abschluss der Lehre entschloss ich mich im zweiten Bildungsweg zum Studium Energie- und Umweltmanagement und dem Masterstudium Gebäudetechnik und -management an der Fachhochschule Burgenland. Mit dem Wunsch in der Forschung zu bleiben und dem Mut, den Schritt auch zu wagen, da ich nicht wusste was auf mich zukommen würde, begann ich 2011 an der Technischen Universität Graz als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Wärmepumpenentwicklungen im EU-Projekt MacSheep mit tollen Partnern zu arbeiten. Die Zeit verging sehr schnell und geblieben sind sehr positive Erinnerungen an das Institut für Wärmetechnik der TU Graz, man kann all das, was ich erlebt habe, Glück nennen. Die nachfolgende berufliche Stelle an der Forschung Burgenland war genauso spannend und ich konnte viele weitere Eindrücke und Einblicke im Forschungsbereich und in der Simulation gewinnen. Doch aufgrund der Distanz zwischen meinem Wohnort in Graz bzw. später in Raaba und dem Arbeitsort Pinkafeld war der Zeitaufwand für die Fahrten zur Arbeit hoch, und dadurch entschied ich mich im Jahr 2019, eine Arbeit in der näheren Umgebung zu suchen. Kurz darauf fand ich eine neue Arbeitsstelle bei BEST in Wieselburg, mit der Möglichkeit von Teleworking und vor Ort am Standort in Graz zu arbeiten, um den sozialen Kontakt zu halten. Fast perfekt könnte man sagen, wäre da nicht eine Stelle bei AEE INTEC kurz vor dem neuen Jobantritt ausgeschrieben gewesen. Mit dem Gedanken ringend, nochmals zu wechseln, entschied ich mich für ein Vorstellungsgespräch bei AEE INTEC und merkte sofort, dass durch die sehr gute Atmosphäre bei BEST die Entscheidung das Unternehmen wieder zu verlassen viel schwieriger war als erwartet. Ich fasste jedoch nochmals den Mut zu wechseln, obwohl die berufliche Zukunft bei AEE INTEC etwas in Nebel gehüllt war. Gleich von Beginn an vertrieb das sonnige Umfeld und die Arbeitskolleg*innen jeden Nebel. Eingebunden in verschiedene Projekte konnte ich mich weiterentwickeln und wurde im Februar dieses Jahres Gruppenleiter des Bereichs „Thermische Energiespeicher“. Gemeinsam mit dem Team werden Speicherprojekte realisiert, die in Österreich innovativ und einmalig sind, z. B. ScaleUp – in dem ein unterirdischer Großwasserwärmespeicher entwickelt wird, dessen Umsetzung im urbanen Umfeld mit gro- ßen Herausforderungen verbunden ist. Auch Speicher mit verschiedenen technologischen Ansätzen sollen in Zusammenarbeit mit anderen Bereichen, Gruppen und Arbeitskolleg*innen konzeptioniert, entwickelt und für Umsetzungen und als Demonstratoren vorbereitet werden.

Foto: Matthias Heschl

Am Anfang stand der Mut, sich auf den richtigen Weg zu machen, nun habe ich das Glück bei AEE INTEC gefunden.

1 nach Demokrit, griechischer Philosoph (460 v. Chr. - 371 v. Chr.)

02 | 2023 Energiewende für Städte und Gemeinden

3rd International Sustainable Energy Conference – ISEC 2024

Die Internationale Konferenz für nachhaltige Energie (ISEC), organisiert von AEE INTEC, hat sich zu einer der wichtigsten Veranstaltungen für Fachleute und Forscher*innen im Energiesektor weltweit entwickelt. Die Konferenz bietet eine einzigartige Plattform für den Austausch von Ideen und Wissen zwischen Branchenexpert*innen, Forscher*innen und politischen Entscheidungsträger*innen, um die Herausforderungen in Bezug auf nachhaltige Energiesysteme und Ressourceneffizienz zu meistern.

ISEC 2024, die dritte Ausgabe der Konferenz, wird nach der sehr erfolgreichen Veranstaltung 2022, die fast 350 Teilnehmer*innen aus 40 Ländern anzog, wieder in Graz, Österreich, stattfinden. An zwei Konferenztagen haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich über die neuesten Innovationen der Erneuerbare-Energien-Branche zu informieren, sich mit Kolleg*innen aus der ganzen Welt zu vernetzen und an interaktiven Workshops teilzunehmen.

Foto: Miriam Raneburger

Gestartet wird die Konferenz mit einer hochkarätigen Eröffnungssession mit internationalen Redner*innen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Im Anschluss an die Eröffnung bietet die Konferenz vier parallele Sitzungen mit Vorträgen, Diskussionen und Poster-Ausstellungen. Im September 2023 werden die Themen und der Call for Abstracts auf der Konferenzwebsite veröffentlicht. Forscher*innen und Fachleute aus der Industrie sind eingeladen spannende Themen einzureichen, die von wissenschaftlichen Expert*innen evaluiert werden und damit ein anspruchsvolles Tagungsprogramm garantieren.

Foto: Miriam Raneburger

Zusätzlich zur Konferenz haben die Teilnehmer*innen der ISEC 2024 auch Zugang zu einer interessanten technischen Ausstellung, in der die neuesten technologischen Fortschritte und Lösungen für nachhaltige Energiesysteme und Ressourceneffizienz vorgestellt werden.

Die Alte Universität Graz bietet den wunderbaren ehrwürdigen Rahmen für das Konferenz-Dinner, bei dem in entspannter Atmosphäre Kontakte geknüpft werden können.

Vor und nach der Konferenz werden mehrere spannende Side Events stattfinden. Dazu gehören Treffen von Netzwerken der Internationalen Energieagentur – IEA genauso wie weitere europäische und internationale Projekttreffen.

Foto: Miriam Raneburger

Mit einem ansprechenden Programm sowie ausreichend Raum zum Netzwerken und spannenden Nebenveranstaltungen verspricht diese Konferenz eine fantastische Gelegenheit zu sein, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und mehr über die Spitzenforschung im Bereich nachhaltiger Energiesysteme und Ressourceneffizienz zu erfahren.

Wir freuen uns darauf, Sie in Graz, Österreich, zur ISEC 2024 begrüßen zu dürfen.

Eckdaten der Konferenz:

09.04.2024 Side Events, Welcome Reception

10.–11.04.2024 Konferenz, Workshops, Conference Dinner

Ort: Messecongress Graz, Österreich

Website: www.isec-conference.at

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

02 | 2023 Energiewende für Städte und Gemeinden

AEE INTEC und Towern3000 im Finale: Eine der Top 3 Innovationen Österreichs

Aus mehreren hundert Einreichungen als einzige Innovation des Bausektors von einer hochkarätigen Fachjury ausgewählt, überzeugte CEPA® "ThermalRegulating Façade System" die Juror*innen.

Die Auszeichnung wurde im Rahmen des Staatspreises für Patente vergeben, der die höchste Anerkennung für österreichische Erfinderinnen und Erfinder darstellt. Teilnahmeberechtigt waren alle Österreicherinnen und Österreicher, die in den vergangenen zwei Jahren ein Patent oder eine Marke vom Österreichischen Patentamt bekommen haben. Beurteilt wurden die eingereichten Patente nach der Bedeutung für die Gesellschaft, den wirtschaftlichen Erfolgschancen, der technologischen Komplexität und der Originalität der Erfindung.

Staatspreis Verleihung: Thomas Ramschak (AEE INTEC), Bundesministerin Leonore Gewessler, Christoph Brunner und Christinan Fink (AEE INTEC), Jurorin Henriette Spyra (BMK), Patentamtpräsidentin Mariana Karepova, Thomas Buchsteiner (TOWERN3000) (v.l.n.r.). Foto: Österreichisches Patentamt / APA-Fotoservice /Juhasz

AEE INTEC und Towern3000 konnten mit der Energiefassade CEPA das Fachgremium überzeugen und waren unter den drei Finalisten. Wir sind sehr stolz, dass wir mit CEPA® zu den drei innovativsten Erfindungen des Jahres gehören! In einem äußerst knappen Finale konnte sich die Technische Universität Wien mit einer Erfindung zur Wasserstoffaufbereitung durchsetzen. Wir möchten an dieser Stelle unseren herzlichen Glückwunsch an das Team der Technischen Universität Wien aussprechen und ihnen zu ihrem Erfolg gratulieren!

Aber auch die CEPA® Fassadentechnologie ist ein besonders herausragendes Beispiel für eine Erfindung, die nicht nur innovativ, sondern auch gesellschaftlich äußerst relevant ist. Das System besteht aus vorgefertigten, energieaktiven Fassadenelementen, welche die bestehende Außenhülle von Gebäuden in einem Arbeitsschritt von außen zu einem Energiespeicher- und Wärmeabgabesystem transformieren. Die vorgehängte hinterlüftete Fassade aktiviert dabei die bestehenden vertikalen Bauteilmassen thermisch und kann über die patentierte Konstruktionsweise eine optimale Wärmeleitung in die Innenräume erzielen.

Das Besondere an diesem System ist, dass es nicht nur eine hohe thermische und energetische Sanierungstiefe bis hin zur thermischen Bauteilaktivierung in einem Arbeitsschritt ermöglicht, sondern auch minimalinvasiv umgesetzt werden kann. Das bedeutet, dass die Sanierung vor Ort in kurzer Zeit und mit geringem Personaleinsatz erfolgen kann, während das Gebäude durchgängig bewohnt oder genutzt wird. Das CEPA®-System ermöglicht somit eine nachhaltige und kosteneffiziente Lösung für die energetische Sanierung von Gebäuden, die in der heutigen Zeit angesichts des Klimawandels von besonderer Bedeutung ist – ein echter Gamechanger.

02 | 2023 Energiewende für Städte und Gemeinden

Qualitätssicherung für Solartechnologien in Entwicklungsländern

Foto: SOLTRAIN / AEE INTEC

„Solar Technology and Application Resource Centres“ sollen Produktqualität und gut geschultes Personal in Westafrika, Ostafrika und den Pazifikstaaten sicherstellen. AEE INTEC präsentierte die Ergebnisse einer Vorstudie im UN-Headquarter in Wien.

Die International Solar Alliance (ISA) und die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) führen mit finanzieller Unterstützung der französischen Regierung das Projekt „Solar Technology and Application Resource Centres (STAR C)“ durch. Das übergeordnete Ziel besteht darin, ein starkes Netzwerk institutioneller Kapazitäten innerhalb der ISA-Mitgliedstaaten zu schaffen, um die Qualitätsinfrastruktur (QI) für Solarenergieprodukte und -dienstleistungsmärkte zu verbessern. Die erste Phase des STAR C-Projekts konzentriert sich auf die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS), die Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC) und die Pazifische Gemeinschaft (SPC) / Pacific Island Forum (PIF).

AEE INTEC hat gemeinsam mit dem Schweizer Beratungsunternehmen Planair eine Baseline der bisher verfügbaren Qualitätsinfrastruktur für Solartechnologien erstellt. Um mehr Wirkung zu erzielen und Skaleneffekte zu ermöglichen, hat STAR C einen regionalen Ansatz gewählt, der die grenzüberschreitende Harmonisierung von Standards für Solarprodukte, Dienstleistungen und Qualfizierungs-Zertifikate erleichtert. So können Ressourcen gebündelt und die Umsetzung auf nationaler Ebene erleichtert werden. In einem nächsten Schritt wird STAR C die drei Wirtschaftsgemeinschaften bei der Stärkung der regionalen Solar-QI-Rahmenwerke und -Managementsysteme in Partnerschaft mit den nationalen Normungsgremien unterstützen.

Auftraggeber: United Nations Industrial Development Organisation (UNIDO)
Projektpartner: AEE INTEC (Projektkoordination), Planair
Ansprechperson: Dipl.-Ing. Wolfgang Gruber-Glatzl, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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