Zeitschrift EE

 nt 04 | 2021 Gebäudesimulation

Entwicklung von lokalen Energiegemeinschaften

Im Rahmen des Projekts „Hybride lokale nachhaltige Gemeinschaften“ (Hybrid LSC) wird analysiert, wie Energiegemeinschaften einerseits über die gemeinsame Nutzung von (elektrischer) Energie hinaus weitere Handlungsfelder erschließen können und wie andererseits Betriebsmodelle für Energiegemeinschaften entwickelt werden können. Die Neuheit des Projekts besteht darin, die Nutzung des vorhandenen Potenzials von Energiesystemen in Hinsicht auf Flexibilität, Nutzung von Energieeffizienz und Erzeugung von erneuerbarer Energie durch lokale nachhaltige Gemeinschaften (LSCs) in einen breiteren Kontext über die Grenzen der LSCs selbst und ihre internen Energiedienstleistungsbedürfnisse hinaus zu stellen. Folglich müssen verschiedene Sektoren der Energieversorgungskette für gemeinschaftliche Handlungsoptionen der EndkundInnen berücksichtigt werden. Ein wichtiger Aspekt in diesem Projekt ist auch die Erprobung unterschiedlicher Regelungsstrategien an mehreren Demonstrationsstandorten.

Abbildung. Quelle: www.freepik.com

LSCs profitieren durch die Bereitstellung von Dienstleistungen für ihre Mitglieder gleich mehrfach. Sie nutzen die Projekte für erneuerbare Energien nicht nur, um ihren Mitgliedern eine Kapitalrendite zu bieten, sondern auch zur Finanzierung von Sozialprogrammen, zur Investition in die Energieeffizienz öffentlicher Gebäude, zur Schaffung lokaler Arbeitsplätze, zur Entwicklung der Gemeinden und zur Bekämpfung von Energiearmut. Auf diese Weise stellen LSCs sicher, dass der durch die Energiewende erzeugte wirtschaftliche Wert vor Ort erhalten bleibt. Im Projekt "Hybride lokale nachhaltige Gemeinschaften" werden die optimale Konfiguration, das Design und die Rahmenbedingungen für den Betrieb von LSCs mit Bürgerinteraktion entwickelt.

Um dies zu erreichen, werden folgende spezifische Ziele gesetzt:

  • Validierung von Lösungen zur Dekarbonisierung des lokalen Energiesystems bei gleichzeitiger Gewährleistung von positiven Auswirkungen auf die Energieinfrastruktur, die lokale Wirtschaft und die Luftqualität unter Berücksichtigung von lokalen sozialen Aspekten
  • Verstärkte Einbeziehung der lokalen EnergieverbraucherInnen und –erzeugerInnen bei der Entwicklung und dem Betrieb lokaler Energiesysteme und der Erprobung neuer Geschäftsmodelle durch die Schaffung von lokalen Energiegemeinschaften
  • Validierung von Ansätzen, Strategien, Schnittstellen und Werkzeugen für den sicheren Betrieb eines integrierten lokalen Energiesystems über Energievektoren für Elektrizität, Heizung, Kühlung, Wasser oder Abfälle, um höhere Anteile erneuerbarer Energien zu integrieren und das System gleichzeitig flexibel gestalten zu können
  • Benchmarking technischer Lösungen und Geschäftsmodelle, die in vielen Regionen umgesetzt werden können, und von den BürgerInnen vor Ort akzeptiert werden
  • Entwicklung und Implementierung von Softwarelösungen einer LSC-Informations- und Kommunikationsarchitektur und eines "Entscheidungshilfe-Tools für Energiegemeinschaften"

Auftraggeber: Klima- und Energiefonds

Projektpartner: TU Wien – Institute of Energy Systems and Electrical Drives (Projektkoordination), AEE INTEC, BAR Vermögensverwaltungs GmbH, Energie Burgenland AG, Energie Zukunft Niederösterreich GmbH, EVN AG, Forschung Burgenland GmbH, Joanneum Research, NÖ Energie- und Umweltagentur Betriebs-GmbH, Thomas Schwarzl IT – Smart Energy Management, Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, Wien Energie GmbH

Ansprechperson: Dipl.-Ing. Thomas Ramschak, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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