Zeitschrift EE

Zurück zu den Beiträgen

2007-02: Hochwertige Sanierung von Gebäuden

Solarthermie

Solare Lufttechnik, insbesondere für Tocknungsprozesse, ist das Spezialgebiet des Solarprogrammes der CONA Entwicklungs- und Handelsgesellschaft mit Sitz in Oberösterreich. Im Folgenden werden zwei Ausschnitte des CONA Solarprogrammes in Nicaragua und Österreich beschrieben. In beiden Ländern wird mit Hilfe von Solarlufttechnik getrocknet und mit dieser Technologie die Ernte gesichert und veredelt.

Solare Trocknung in Nicaragua und Österreich

Von Georg Hubmer*

Bereits vor 14 Jahren hat Cona mit der Entwicklung von solaren Holztrocknungsanlagen begonnen. Nachdem bereits Mitte der 90er Jahre mit dem Aufbau der solare Holztrocknungsanlagen Erfolge erzielt werden konnten, wurde das Prinzip weiterentwickelt und für viele neue Produkte angewandt. Heute ist das Solarprogramm in sieben Ländern vertreten, es wurden mehr als 300 Anlagen ganz verschiedener Größen (zwischen 2 und 100 m²) aufgebaut, und es werden damit mehr als 60 verschiedene Produkte getrocknet. Die Solarluftkollektoren von Cona sind seit mehreren Jahren patentiert und arbeiten mit Spezialabsorbern, welche die Wärme besonders effizient auf die Luft übertragen.

Entwicklungsarbeit in Nicaragua

Cinco Pinos liegt im Norden Nicaraguas. Es wurde in den letzten Jahren zu einem Zentrum integraler Entwicklung. Initiator ist Dr. Elmer Zelaya, der Koordinator der Österreichisch-Nikaraguanischen Solidaritätsbewegung. Das Cona Programm ist eingebunden in die umfassenden Programme der Entwicklungszusammenarbeit und wird auch finanziell unterstützt von der ÖEZA, ADA, der Aktion „Sei so Frei“ der KMB Linz und der Kulturinitiative 08-16 von Gmunden.

Früchteverarbeitung als Schwerpunkt

Ein Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit in Cinco Pinos ist der Früchteverarbeitung gewidmet. Naheliegend ist es einen Teil der Früchte zu trocknen. So kam es vor vier Jahren zur Zusammenarbeit mit dem Cona Solarprogramm. Die positiven Erfahrungen mit der solaren Früchtetrocknung und der steigende Bedarf an Trockenfrüchten haben Cinco Pinos zu einem deutlichen Ausbau motiviert. Es ging eine weitere, größere solare Trocknungsanlage in Cinco Pinos in Betrieb. Das Cona Solarteam in Nicaragua hat die Anlage in der Cona Solarwerkstatt in León, Nicaragua sorgfältig vorbereitet und rasch errichtet.
Bei dieser Anlage handelt es sich um eine wichtige nächste Stufe in der Solartechnologie. Seit fünf Jahren wird an der Entwicklung und Einbindung von Energiespeichern für die Solarlufttechnik gearbeitet. In Österreich, Nicaragua und El Salvador wurden dazu wesentliche Forschungsarbeiten durchgeführt. Diese Ergebnisse wurden in die neuen Anlagen integriert.
Die Solaranlage in Cinco Pinos ist mit 30 m² Cona Solarluftkollektoren und mit einem Steinspeicher von ca. 12 Tonnen ausgestattet. In diesen Steinen wird die überschüssige Energie gespeichert. Damit kann die wertvolle Ernte auch bei schlechter Witterung und in der Nacht getrocknet werden.

Abbildung 1: Solarwerkstatt in Nicaragua

Die Trockenkammern für die Früchte sind im Verarbeitungsgebäude integriert. Damit wird ein wichtiger Hygienestandard erreicht, da die Früchte nach der Aufbereitung nicht mehr ins Freie getragen werden. Weiters wird damit der Arbeitsfluss erleichtert. Die Trocknung wird beschleunigt. Nach der Trocknung erfolgen Qualitätskontrolle und Verpackung ebenfalls im Gebäude. Die gesamte Anlage ist mit Filtern und Insektengittern geschützt.
Mit der Veredelung der Früchte wird deutlich mehr Wertschöpfung erzielt und neue Arbeitsplätze werden geschaffen. Auch Schulausspeisungen in den umliegenden Dörfern werden mit vitaminreichen Früchten versorgt.

Solare Trocknung in Österreich

Sowohl bei der Heu-, als auch bei der Hackguttrocknung geht es darum große Mengen möglichst energiesparend zu trocknen. Die Solarlufttechnik eignet sich sehr gut dafür. Hier kann direkt das Medium Luft genutzt werden, die Anlagen brauchen keine Wärmetauscher. Familie Gahleitner aus Arnreit im Mühlviertel setzt seit zwei Jahren eine 96 m² große Solarluftanlage ein. Schon vor der Einbringung der Heuernte wird der 70-Tonnen Energiespeicher mit der Solarluftanlage auf 60°C erwärmt. Die Heutrocknung kombiniert Trocknungsluft aus der Umgebung, der Solaranlage und dem Speicher.

Abbildung 2: 96 m² Solarluftkollektoren für Biomassetrocknung, Oberösterreich

Wenn kein Heu getrocknet werden muss, steht die gesamte Energie für die Trocknung von Hackschnitzeln zur Verfügung. Beim System der Cona Biomassetrocknung wird ganzflächig belüftet und daher wenig Druck aufgebaut. Somit können energiesparende Axialventilatoren eingesetzt werden.
Mit nur 1 bis 2 kWh Stromeinsatz kann ein Schüttraummeter (Srm) Hackgut von über 40 % Wassergehalt unter 15 % getrocknet werden. Der durchschnittliche Energiegewinn liegt bei 150 bis 200 kWh je Srm, der im Winter zur Verfügung steht.

Der Einsatz der solaren Biomassetrocknung wird von der Oberösterreichischen Landesregierung aus den Bereichen Agrar und Energie gefördert.

Abbildung 3: CONA Austria Forschungshalle

Weitere Informationen:
www.solar.cona.at

*) Dr. Georg Hubmer ist Geschäftsführer der CONA Entwicklungs- und Handelsgesellschaft, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein![^]

Top of page