Zeitschrift EE

 04 | 2023 Serielles Sanieren

AEE INTEC gewinnt ACR-Innovationspreis und ACR Woman Award

Wirtschaftsminister Kocher und ACR-Präsidentin Iris Filzwieser überreichten die Preise im Rahmen der ACR-Enquete am 18. Oktober 2023 für neue Maßstäbe in der Bestandssanierung und im Gebäudeenergiemanagement.

CEPA - thermal-regulating façade system

Die kooperative Technologieentwicklung von AEE INTEC und Towern3000 fokussiert sich auf die Sanierung von Gebäuden. Die entwickelten multifunktionalen, seriellen Fassadenelemente, dämmen, ermöglichen Heizen und Kühlen von außen sowie die Speicherung von Energie. Durch einen speziellen Montagevorgang wird der thermische Kontakt zwischen Flächenheizung und Wand hergestellt. Im Vergleich zu herkömmlichen Sanierungslösungen zeichnet sich CEPA durch einen hohen Vorfertigungsgrad aus. Die Innovationen orientieren sich an den folgenden CEPA-Grundprinzipien:

  • Nutzung bestehender Gebäudemassen und Niedertemperatur- Konditionierung von außen: CEPA ermöglicht eine Kompletterneuerung des thermischen Energiesystems in einem Schritt, wobei bestehende Gebäudemassen als Speicher und Wärme-/Kälteabgabesystem dienen. Dies steigert die Effizienz erneuerbarer Energien und erfordert keinen Auszug der Bewohner*innen während der Sanierung.
  • Industrielle Vorfertigung der Elemente: Die CEPAElemente werden im Werk gefertigt und vor Ort installiert, was zu kurzen Montagezeiten, geringen Kosten und reduziertem Fehlerpotenzial führt.
  • Einfachheit des Grundkonzepts: Die innovative Technik zur Kopplung der Bestandswand an die energieaktive Ebene erfolgt durch Anpressdruck auf Rohrleitungen, ohne komplexe Fügetechniken. Dies minimiert den operativen Aufwand.
  • Regelung und Zonierung: CEPA ermöglicht flexible Zonierungen und Regelungen bereits in der Vorfertigung, was Seriensanierungen in großen Gebäuden attraktiv macht. Das reduziert das Fehlerpotenzial auf der Baustelle.
  • Planbarkeit und Standardisierung: Durch Planungswerkzeuge und Standardisierungsmethoden kann CEPA für verschiedene Gebäude- und Wandtypen angewendet werden.

ACR Woman Award

Der diesjährige ACR Woman Award wurde an Dagmar Jähnig für ihre 20-jährige Forschungstätigkeit im Bereich solarthermische Systeme, Energiespeichermethoden und digitale Gebäudezwillinge verliehen.

In zwei vor kurzem abgeschlossenen Projekten zu digitalen Zwillingen wurde ein Managementsystem für hochenergieeffiziente Gebäude entwickelt. Gemeinsam mit ihrem Team hat Dagmar Jähnig eine Softwarelösung entwickelt, die eine Echtzeit-Anpassung der Gebäudesimulation an das Bauwerk über einen sogenannten digitalen Zwilling ermöglicht. Die Methodik basiert auf der Kombination von Echtzeitdaten, Simulationstechniken sowie intelligenten Regelungsstrategien. Ein digitaler Zwilling bietet die große Chance, den Energieverbrauch eines Gebäudes signifikant zu senken. Durch ein detailliertes Echtzeit- Simulationsmodell des Bauwerks und seiner Anlagentechnik stehen der Regelung wesentlich mehr Informationen zur Verfügung, mit deren Hilfe der Betrieb von Heizung, Lüftung und Klimatisierung optimiert werden kann. So wird es möglich, wesentlich genauer auf die aktuellen Wetterverhältnisse sowie die tatsächliche Nutzung des Gebäudes einzugehen.

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